Zehn Monate nach der Übernahme von Opel durch PSA ist der Sanierungsplan in wesentlichen Eckpunkten verabschiedet. Wichtig für die Belegschaft ist eine Jobgarantie bis 2023. Daneben wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von Opel beschlossen.
Am gestrigen Dienstag haben sich die Geschäftsleitung von Opel und der von der IG Metall gestellte Betriebsrat auf Sanierungsmaßnahmen für Opel geeinigt. Demnach sollen von den bisher 19.000 Opel-Mitarbeitern 3.700 auf freiwilliger Basis gehen. Laut Opel haben schon 3.500 entsprechende Regelungen mit Altersteilzeit, Vorruhestand und Abfindungen unterschreiben. Die verbleibenden Mitarbeiter sollen bis 2023 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt sein.
Kürzung von Gehaltssteigerungen möglich
Dafür kommen die Opelaner dem Autohersteller beim Gehalt entgegen. So kann Opel während der Vertragslaufzeit Tariferhöhungen auf die übertariflichen Zulagen anrechnen. Schon ausgehandelte und zukünftige Tariferhöhungen werden bis Vertragsende verschoben.
„Wir halten genau das, was wir versprochen haben. Die höhere Wettbewerbsfähigkeit erlaubt uns, zu investieren und ist die beste Zukunftssicherung – auch für unsere Mitarbeiter“, sagte Opel-Chef Michael Lohscheller. „Wir schauen nach vorne und wir haben es wie versprochen ohne Werksschließungen und ohne betriebsbedingte Kündigungen geschafft.“
Investitionen in alle Opel-Werke angekündigt
Neben dem Jobsicherungsprogramm wurden Maßnahmen verkündet, um die Opel-Werke wirtschaftlich zu stärken. In alle drei Standorte Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern sollen „signifikante Investitionen“ fließen.
Als Teil der Investments wird Eisenach ab Mitte 2019 den Grandland X in zwei Schichten produzieren. Ab 2020 will Opel auch eine Plug-in-Hybridversion dieses SUV in Eisenach montieren.
Rüsselsheim bleibt wichtiger Entwicklungsstandort
Das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim erhält den Auftrag, den nächsten 1,6-Liter-Benzinmotor für den PSA-Konzern zu entwerfen. Insgesamt will PSA 15 Kompetenzzentren für verschiedene Fachgebiete in Rüsselsheim etablieren. Weitere Investitionspläne will Opel zu gegebener Zeit verkünden.
Einige weitere Maßnahmen zur Sanierung von Opel wurden schon im Februar 2018 angekündigt. So mussten die Opelaner in Eisenach erfahren, dass bei ihnen die Fertigung des Corsa ab 2019 eingestellt wird. Der Kleinwagen wird ab da ausschließlich im spanischen Saragossa produziert.
Dazu gehört ab 2020 auch der vollelektrische Corsa – das erste eigenständige Elektroauto von Opel. Der Opel Ampera basiert noch auf Technik von General Motors wird deswegen eingestellt. Bis 2020 will Opel vier elektrifizierte Modelle auf den Markt bringen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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