Im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien möchte Electrify America, ein Betreiber von Schnellladenetzwerken, ab sofort ein verbreitetes Problem lösen.

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Kalifornien ist der Bundesstaat mit der größten Dichte an Elektrofahrzeugen in den USA. Da lässt es sich kaum vermeiden, dass zu hochfrequentierten Zeiten Warteschlangen an den Ladesäulen entstehen. Electrify America startet Anfang Juli 2024 mit einem ungewöhnlichen Pilotprojekt. Demnach dreht die Ladesäule den Kunden den Strom ab, sobald der Akku zu 85 Prozent aufgeladen ist. Zu Beginn wird diese Funktion an zehn Säulen der insgesamt 950 des Ladenetzes ausprobiert.

Der Hintergrund ist, dass sich das Laden von Elektrofahrzeugen ab etwa 80 Prozent deutlich verlangsamt. Das ist eine Tatsache der aktuellen Batterietechnologie. Das Aufladen der restlichen 15 bis 20 Prozent dauert dann etwa eine halbe oder sogar eine ganze Stunde. In dieser Zeit könnte eine andere Person ihr Fahrzeug von zehn auf 80 Prozent aufladen.

Wie wird das in der Praxis funktionieren?

Sobald der Akku zu 85 Prozent aufgeladen ist, endet der Ladevorgang und der Kunde hat zehn Minuten Zeit, die Säule freizumachen, sonst fallen Strafgebühren an. Falls der Fahrer auf die Idee kommt, den Stecker einmal herauszuziehen und wieder einzustecken, wird er damit keinen Erfolg haben. Die Ladestationen des Pilotprojekts sind so programmiert, dass sie keinen Ladevorgang einleiten, wenn ein Elektrofahrzeug bereits 85 Prozent oder mehr erreicht hat. Daran ändert sich auch nichts, wenn keine Warteschlange da ist, oder der Fahrer nachts laden möchte.

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Electrify America wartet nun die Reaktionen seiner Kunden ab und entscheidet dann auf Basis des Feedbacks, ob mehr Säulen mit dieser Funktion ausgestattet werden oder nicht. Ob eine derartige Funktion auch in deutsche Ladesäulen integriert wird, bleibt abzuwarten.

In der Fotoshow sehen Sie den neuen Alfa Romeo Junior.  © auto motor und sport

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