Wie kommt mein Kind sicher zur Schule? Diese Frage treibt zum neuen Schuljahr besonders Eltern um, deren Nachwuchs nach den Ferien erstmals zur Schule geht. Der Auto Club Europa (ACE) rät Müttern und Vätern, ihre Schützlinge nur in Ausnahmefällen mit dem Auto zur Schule zu bringen.
Der Schulweg geht vorbei an viel befahrenen Straßen. Etliche Ampeln oder Zebrastreifen müssen Kinder überqueren. Vielen Eltern graut es bei der Vorstellung, dass der Nachwuchs den Schulweg alleine zu Fuß bewältigen muss. Dann kommt vielleicht noch ein schwerer Tornister auf dem Rücken hinzu. Die Folge: Mütter oder Väter bringen ihre Kinder lieber mit dem eigenen Wagen zur Schule - häufig auf dem Weg zur Arbeit. Das sogenannte "Elterntaxi" hilft den Mädchen und Jungs laut ACE aber nicht dabei, auf dem Schulweg das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu lernen.
Mitfahren im Auto sei gefährlicher
Der ACE verweist auf die Verkehrsstatistik des Jahres 2015: Der Anteil der Kinder bis 15 Jahre, die im Auto verunglückten, liege mit 38 Prozent höher, als der Anteil der Kinder, die als Fußgänger verletzt wurden (23 Prozent). Der Pkw habe damit das Fahrrad (32 Prozent der verunglückten Kinder unter 15 Jahre waren 2015 damit unterwegs) als gefährlichstes Verkehrsmittel in der Altersgruppe abgelöst.
"Wenn Kinder ständig mit dem Auto zur Schule gefahren werden, geht ihnen auch wichtige Kompetenz im Straßenverkehr verloren. Denn das richtige Verhalten im Straßenverkehr lernen Kinder nicht auf dem Beifahrersitz, sondern durch Nachahmen und die aktive Teilnahme am Verkehrsgeschehen", sagt Nils Rübcke, Verkehrssicherheitsexperte beim ACE.
Schulweg mit den Kindern einstudieren
Die Verkehrsexperten haben daher Empfehlungen für Eltern ausgesprochen: Können Kinder die Schule gut zu Fuß erreichen, sollten sie dies ruhig tun. Mütter oder Väter könnten den Schulweg vorher gemeinsam mit dem Nachwuchs abgehen und einstudieren. Es spreche auch nichts dagegen, dass Eltern ihre Schützlinge zu Fuß begleiten. Nur in Ausnahmen sollten sie ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen.
Geht es dennoch einmal mit dem "Elterntaxi" zur Schule, rät der ACE zu besonderer Vorsicht: Erwachsene sollten mit dem Auto so halten, dass sie anderen Kindern nicht die Sicht versperren oder auf dem Gehweg parken. Ihren Nachwuchs lassen sie dabei am besten nur an sicheren Stellen und an der vom Verkehr abgewandten Seite aussteigen. Viele Schulen richteten laut ACE bereits spezielle Haltezonen ein. Sind diese vorhanden, sollten Eltern sie auch nutzen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.