Moderne Autos sind inzwischen mit zahlreichen Fahrassistenzsystemen ausgestattet, die für mehr Sicherheit sorgen. Vom Notbremsassistenten bis zum Toten-Winkel-Warner können die elektronischen Helfer sogar Leben retten.
Autohersteller legen zunehmend Wert darauf, ihre Fahrzeuge vor allem im Premium-Bereich mit einer Fülle an Fahrassistenzsystemen auszustatten, die zur Sicherheit und der Unfallprävention beitragen sollen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hat jetzt den "Tag der Verkehrssicherheit" zum Anlass genommen, um auf die Vorteile dieser modernen Lebensretter hinzuweisen. Zwar können die Systeme nicht die Aufmerksamkeit des Fahrers ersetzen, aber zumindest im entscheidenden Moment eingreifen.
Der Notbremsassistent
Der Notbremsassistent ist eines der wichtigsten Fahrassistenzsysteme, das in den letzten Jahren in Neuwagen eingezogen ist. Das System greift dann beherzt ein, wenn der Fahrer nicht stark genug oder zu spät bremst beziehungsweise reagiert. Dabei kann der Notbremsassistent den Bremsdruck selbstständig anpassen, um einer drohenden Kollision aus dem Weg zu gehen. Ist ein Unfall unvermeidbar, können die Systeme immer noch so stark eingreifen, wie es die Situation zulässt, um zumindest die Aufprallenergie so weit zu verringern wie möglich. Einige Hersteller setzen den Notbremsassistenten bereits serienmäßig ein, bei anderen kostet das Sicherheits-Feature bis zu 2.000 Euro Aufpreis.
Ein solcher Helfer ist natürlich kein Freifahrschein für eine besonders riskante Fahrweise. Auch den modernen Assistenzsystemen sind Grenzen gesetzt. Laut DVR rechne aber auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) damit, dass in Zukunft viele Unfälle dank des Notbremsassistenten glimpflicher ausgehen könnten.
Der Abstandregler
Der Abstandregler greift nach Möglichkeit so ein, dass der Notbremsassistent erst gar nicht zum Einsatz kommen muss. Das System regelt eigenständig den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Die Unterstützung beim Beschleunigen und Bremsen kann den Fahrer merklich entlasten, vor allem auf langen Autobahnfahrten oder im Stop-and-go-Verkehr. Darüber hinaus wird so ein optimierter Verkehrsfluss unterstützt, der nicht nur Sprit spart, sondern auch die CO2-Emissionen senkt. Dennoch muss auch hier der Fahrer jederzeit aufmerksam bleiben und im Notfall eingreifen.
Der Spurwechselassistent
Wer beim Spurwechsel den Neben- oder Hintermann übersieht, riskiert schnell einen Unfall. Besonders gefährlich wird es, wenn der tote Winkel nicht berücksichtig wird. Hier kann der Spurwechselassistent unterstützend eingreifen, der dank einer Reihe an Sensoren das Fahrzeugumfeld "im Blick" behält und andere Fahrzeuge erkennt. Nähert sich ein fremdes Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit oder übersieht der Fahrer ein anderes Auto, sorgen optische und akustische Signale dafür, dass der Fahrer die Gefahrensituation rechtzeitig erkennen kann.
Der Spurhalteassistent
Müdigkeit, Ablenkung und Unkonzentriertheit führen immer wieder dazu, dass Autofahrer unkontrolliert ihre Spur verlassen. In diesem Moment kann der Spurhalteassistent eingreifen und beispielsweise durch Vibrationen im Lenkrad sowie durch akustische und optische Signale auf die Gefahrensituation hinweisen. Das System erkennt eigenständig die Fahrbahnmarkierungen und leistet damit einen erheblichen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Die notwendigen Ruhepausen bei Müdigkeit ersetzt der Assistent allerdings nicht.
Der Parkassistent
Der Parkassistent gehört inzwischen zu den ältesten Helfern beim Autofahren. Viele Autofahrer verlangen sogar bei Gebrauchtwagen ein solches System. Je nach Modell hilft das System durch akustische und optische Signale, den Abstand zu Vorder- und Hintermann in einer Parklücke einzuschätzen. Neuere Parkassistenten verfügen bereits über Rückfahrkameras oder können den Einparkvorgang automatisiert vornehmen.
Der Lichtassistent
Besonders auf dunklen Landstraßen spielt der Lichtassistent seine Stärken aus. Er kann selbstständig Fern- und Abblendlicht regulieren und den jeweiligen Umgebungen anpassen. Dadurch ist die Straße jederzeit ideal ausgeleuchtet. Hinzukommt, dass die modernen Systeme auch den Gegenverkehr nicht blenden und je nach Modell zusätzlich über einen Kurvenlichtassistenten verfügen, der schon beim Einlenken eine dunkle Ecke ausleuchtet.
Der Müdigkeitswarner
Dieses System errechnet unter anderem anhand von Lenkverhalten, Fahrzeuggeschwindigkeit, Tageszeit und Blinkverhalten, wie müde der Fahrer gerade ist. Auch hier wird der Fahrer durch optische, akustische und haptische Zeichen für die Situation sensibilisiert. Ist die Gefahr akut, kann das System auch vor dem gefährlichen Sekundenschlaf warnen und zu einer Pause raten.
Der Nachtsichtassistent
Die Funktion erklärt sich von allein. Durch eine Infrarotkamera können im Dunkeln Gegenstände, Personen oder Tiere viel früher erkannt werden, als es dem Fahrer durch das bloße Abblend- oder Fernlicht möglich ist. Die potenziellen Gefahren stellt der Nachtsichtassistent dann grafisch auf einem Bildschirm dar.
Der Verkehrszeichenassistent
Eigentlich ist es die Aufgabe des Fahrers, auf die Verkehrszeichen zu achten, aber auch hier gibt es mittlerweile einen Helfer. Durch eine kleine Kamera im Innenspiegel werden Verkehrszeichen, in der Regel Tempolimits, erkannt und der Fahrer wird auf diese aufmerksam gemacht. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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