Die Identität eines Autos steckt in seiner Fahrgestellnummer. Wir erklären, welche Infos im 17-stelligen Code aus Zahlen und Buchstaben stecken.
Um Fahrzeuge eindeutig identifizieren zu können, gehört die Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN, im englischsprachigen Raum auch VIN für vehicle identification number) seit 1981 international zur Standardkennzeichnung. Die FIN setzt sich aus einem 17-stelligen Code aus Zahlen und Buchstaben zusammen, in dem Hersteller, Modell und andere unabänderliche Informationen über das Fahrzeug festgehalten sind. Die FIN hat damit die zuvor verwendete Fahrgestellnummer abgelöst. In der Umgangssprache wird aber auch die neue FIN vielfach weiter als Fahrgestellnummer bezeichnet.
Zu finden ist die FIN an der Karosserie des Fahrzeugs, manchmal mehrfach, und zwar eingeschlagen in ein Chassisbauteil. Zumeist im Motorraum im Bereich der Federbeindome, dem Kofferraumboden oder auch den Türeinstiegsbereichen. Das macht sie fälschungssicherer als die früher aufgenieteten Blechschilder mit Schlagzahlen. Bei modernen Autos steht die FIN auch unten vor dem Fahrer in der Windschutzscheibe. Die FIN ist aber auch fester Bestandteil der Fahrzeugpapiere. Sie steht in der Zulassungsbescheinigung Teil I und II (vor 2005 Fahrzeugschein und ‑brief).
Zeichen 1 bis 3: Herstellercode
Die ersten drei Stellen der FIN stellen den sogenannten World Manufacturer Identifier (WMI) dar, auch Weltherstellercode genannt. Hierbei gibt die erste Stelle das Land der Herstellung an. Afrika (A‑H), Asien (J‑R) und Europa (S‑Z) verwenden dafür Buchstaben, Nordamerika (1−5), Australien (6−7) und Südamerika (8−0) hingegen Zahlen. Der einzigartige WMI eines Herstellers setzt sich aus diesem und zwei weiteren passenden Zeichen zusammen und wird von der Society of Automotive Engineers (SAE) vergeben.
Die darauf folgenden Zeichen werden vom Hersteller definiert – zur weiteren Entschlüsselung werden daher zusätzliche Informationen von diesem benötigt, sie sind jedoch standardisiert aufgebaut.
Zeichen 4 bis 9: Modell und Baureihe
Die auf den Weltherstellercode folgenden sechs Zeichen geben das Modell, die Baureihe und/oder den Motortyp an, wobei die nicht vom Hersteller genutzten Plätze mit verschiedenen Füllzeichen (Ziffern oder Buchstaben) aufgefüllt werden, ehe der eigentliche Code folgt.
Zeichen 10: Modelljahrescode
Das zehnte Zeichen steht für das Modelljahr, d. h. das Jahr, in dem das erste Fahrzeug der Reihe gebaut wurde, und ist in Bezug auf das Modell und die Reihe definiert. Das Modelljahr entspricht nicht dem Baujahr des Fahrzeugs.
Zeichen 11: Herstellungsort
Das elfte Zeichen bezeichnet den Herstellungsort des Fahrzeugs.
Zeichen 12 bis 17: Produktionsnummer
Die letzten sechs Ziffern bilden schließlich die individuelle Produktionsnummer. Sie ist fortlaufend und in Kombination mit dem Modell und der Baureihe einzigartig.
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Mit der FIN/VIN lassen sich auch über verschiedene FIN/VIN-Decoder im Internet weitere Ausstattungsmerkmale zum eigenen Auto recherchieren, sofern diese vom Fahrzeughersteller hinterlegt sind. Verschiedene Hersteller bündeln auch über die FIN/VIN die Service- und Reparaturhistorie eines Fahrzeugs. Hier hat in der Regel aber nur der Vertragshändler oder der Hersteller selbst Zugriff. Ebenfalls hilfreich ist die FIN/VIN bei der Ersatzteilbestellung, damit das neue Teil auch mit Sicherheit zum eigenen Auto passt. © auto motor und sport
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