Immer mehr Fahrschüler scheitern an der Führerscheinprüfung. Vor allem der Theorieteil bereitet vielen Fahranfänger Probleme: Fast jeder Dritte muss den Test wiederholen - teils mehrmals.
In Deutschland scheitern immer mehr Fahrschüler an den Führerscheinprüfungen. Bei mehr als jeder dritten Theorieprüfung sind die Prüflinge im Jahr 2017 durchgefallen, das geht aus Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes hervor.
Durchfallquote steigt zum fünften Mal in Folge
Die bundesweite Durchfallquote ist demnach auf alle Führerscheinklassen bezogen das fünfte Jahr in Folge gestiegen und lag bei 36,8 Prozent (2016: 34,8 Prozent).
Auch bei 28,1 Prozent der Praxisprüfungen fielen die Führerscheinanwärter durch (2016: 26,6 Prozent) - ein Anstieg zum dritten Mal in Folge.
Bei der Theorieprüfung der Klasse B - dem Autoführerschein - ist die Durchfallquote besonders hoch und steigt ebenfalls seit Jahren.
2017 lag sie bei 44,0 Prozent (2016: 42,7 Prozent). Bei der praktischen Prüfung für den Autoführerschein fielen 39,9 Prozent der Anwärter im vergangenen Jahr durch (Vorjahr: 37,6 Prozent).
Möglicher Grund für Probleme im Theorietest
Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände, Gerhard von Bressensdorf, führt die Steigerung in erster Linie auf den größeren Anteil nicht-deutschsprachiger Bewerber zurück.
Ihnen falle die Theorieprüfung schwer, zudem seien sie oft mit einer anderen Verkehrskultur aufgewachsen und bräuchten oft drei bis fünf Anläufe, bis sie bestehen würden, sagte Bressensdorf.
In der Praxisprüfung gebe es zudem durch den zunehmenden Verkehr immer mehr Fehlerquellen für Prüflinge.
Die Tops und Flops nach Bundesländern
Bundesland | Nicht bestandene theoretische Prüfungen in Prozent | Nicht bestandene praktische Prüfungen in Prozent |
Baden-Württemberg | 37,8 | 24,1 |
Bayern | 35,9 | 25,4 |
Berlin | 44,3 | 36,1 |
Brandenburg | 42,4 | 31,4 |
Bremen | 34,6 | 38,8 |
Hamburg | 37,0 | 41,6 |
Hessen | 31,4 | 23,0 |
Mecklenburg-Vorpommern | 44,3 | 32,2 |
Niedersachsen | 33,9 | 27,2 |
Nordrhein-Westfalen | 35,0 | 28,9 |
Rheinland-Pfalz | 36,1 | 27,0 |
Saarland | 37,8 | 35,3 |
Sachsen | 44,1 | 32,8 |
Sachsen-Anhalt | 44,9 | 36,4 |
Schleswig-Holstein | 32,2 | 26,1 |
Thüringen | 42,5 | 34,0 |
Die geringsten Durchfallquoten hat Hessen mit 31,4 Prozent bei der Theorie und 23 Prozent bei der praktischen Prüfung.
Schlusslicht bei den Theorieprüfungen ist Sachsen-Anhalt mit 44,9 Prozent, bei den Praxisprüfungen ist es Hamburg mit 41,6 Prozent.
Insgesamt wurden bundesweit 1,82 Millionen theoretische und 1,65 Millionen praktische Fahrprüfungen absolviert. (mgb / dpa)
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