Der E-Autobauer Faraday Future scheiterte bislang im Luxusmarkt, jetzt sucht das US-Unternehmen sein Heil im Massenmarkt mit einer neu gegründeten Submarke. Erste Eckdaten der FX-Modelle stehen bereits fest.
Faraday Future hat eine bewegte Geschichte. Der 2024 in Kalifornien gegründete US-Hersteller wollte mit seinem ersten Elektroauto den Luxusmarkt aufmischen. Der geplante Marktstart für den FF91 (siehe Video und Fotoshow) im Jahr 2018 wurde wegen finanzieller Schwierigkeiten allerdings mehrfach verschoben. 2023 erfolgten dann die ersten Auslieferungen, bislang sollen allerdings nur rund zehn Fahrzeuge in Kundenhand sein.
Massenmarkt im Visier
Im September 2024 verkündet Faraday Future einen Strategieschwenk. Mit der neuen Submarke Faraday X wendet man sich dem Massenmarkt für elektrifizierte Fahrzeuge zu. Angekündigt werden der FX5 der im Preissegment von 20.000 bis 30.000 Dollar antreten soll, sowie der FX6, den man im Segment von 40.000 bis 50.000 Dollar sieht. Für beide Modelle sind zwei Antriebsvarianten vorgesehen. Neben reinen E-Antrieben sollen auch Varianten mit Range Extender angeboten werden. Den Produktionsstart geben die Amerikaner optimistisch mit Ende 2025 an, schränken aber auch gleich ein, dass dieser nur zu realisieren ist, wenn die erforderliche Finanzierung gesichert werden kann.
Dazu ist Faraday Future nach eigenen Angaben derzeit gleich mit vier chinesischen Autoherstellern in Verhandlungen, wobei bislang nur zwei Absichtserklärungen unterschrieben sowie zwei strategische Rahmenvereinbarungen getroffen wurden. Erste Prototypen der FX-Familie sind allerdings bereits auf Testfahrten unterwegs.
Hohe Ziele
Die selbst formulierten Ansprüche an die neue Submarke Faraday X sind groß. Die Amerikaner wollen damit zu einem "Toyota für Elektroautos mit künstlicher Intelligenz" werden. Zur Einordnung: Die Japaner konnten im Jahr 2023 weltweit rund zehn Millionen Fahrzeuge absetzen, Faraday Future kam auf zehn. Zur Erinnerung: Bereits Anfang 2022 kündigte Faraday Future mit dem FF81 ein Massenmarktauto für 2024 an.
Faraday Future FX5
Der FX5, der auf einer 400-Volt-Plattform aufbaut, ist mit vier Radständen in Zehn-Zentimeter-Schritten von 2,70 Meter bis 3,0 Meter projektiert. Die Federung setzt wahlweise auf Stahl-Tonnenfedern oder Luftfederung. In der Range-Extender-Variante treibt ein 1,5-Liter-Benziner den Generator an. Die verknüpfte Batterie kommt in Abhängigkeit vom Radstand auf Kapazitäten von 19, 30 38 oder 45 kWh. Die rein elektrischen Reichweiten werden auf 88 km, 137 km, 177 km oder 210 km beziffert. Der Range Extender liefert zusätzlich Reichweiten von 705 bis 985 km. Den Antrieb übernimmt ein Elektromotor, der in den Leistungsstufen 160 kW, 170 kW, 175 kW, 200 kW oder 210 kW kommen soll.
In der rein batterieelektrischen Version des FX5 sollen E-Motoren mit 150 kW, 160 kW, 180 kW, 220 kW oder 350 kW (einziger Dual Motor mit 800-Volt-Basis) verbaut werden. Die entsprechenden Batteriekapazitäten werden mit 50, 60, 65, 75 und 85 kWh angegeben, die Reichweiten mit rund 300 km, 346 km, 370 km, 434 km und 500 km.
Faraday Future FX6
Der FX6 zeigt sich ähnlich aufgebaut. Hier reichen die Radstände von 2,80 bis 3,10 Meter, die Batteriekapazität in der Range Extender-Version von 40 bis 60 kWh, die rein elektrischen Reichweiten von 174 bis 233 km. Der Range Extender – im Basismodell mit 1,5 Liter Hubraum, in den Topversionen mit zwei Liter Hubraum – packt nochmal 705 bis 985 Kilometer drauf. Im Basismodell arbeitet ein 200 kW starker E-Motor, in den besser ausgestatteten Version sorgen jeweils zwei E-Maschinen mit zusammen 300 oder 370 kW für Vortrieb (alle 400 Volt).
In der reinen E-Version treiben ein Single-Motor mit 220 kW (400 Volt) oder Dual-Motor-Arrangements (800 Volt) mit 300, 350, 380, 450 und 550 kW den FX6 voran. Die Batteriegrößen liegen bei 80, 90, 100 und 110 kWh, die entsprechenden Reichweiten bei 450, 500, 531 und 580 Kilometer. © auto motor und sport
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