Drama im Anschluss an den Pebble Beach Concours d’Elegance. Bei der Rückreise geht eine Konzeptstudie von Ford in Flammen auf. Bilder und Hintergründe.
Die Monterey Car Week ist eine Veranstaltungsreihe, in der das Automobil gefeiert wird. Ein paar unbeschwerte Tage, in der unter der Sonne Kaliforniens exklusive Neuheiten und sündteure Klassiker im Zentrum eines Technik-Festivals stehen. Krönender Abschluss der Veranstaltungsreihe ist stets der Pebble Beach Concours d’Elegance, bei dem sich begehrenswerte Oldtimer einem Schönheitswettbewerb stellen. Diesmal endete das Highlight der Monterey Car Week leider mit einer Tragödie. Bei der Abreise ging eines der Ausstellungsstücke in Flammen auf und brannte komplett aus.
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Dabei handelte es sich um den Ford Ghia Probe I Concept aus dem Jahr 1979, die von der Scott Grundfor Company aus Kalifornien in Pebble Beach ausgestellt wurde. Die jahrzehntealte Konzeptstudie wurde am Sonntagabend um etwa 19:00 Uhr Ortszeit bereits abtransportiert, als der Hänger, auf dem das Auto stand, plötzlich Feuer fing und nach kurzer Zeit komplett in Flammen stand. Zuerst machten Videos des Vorfalls in den sozialen Netzwerken die Runde, bevor die Besitzer selbst Bilder des Feuerdramas veröffentlichten und das Ereignis "mit großer Traurigkeit und schwerem Herzen" bestätigten.
Sachschaden: eine Million Dollar
Ernsthaft verletzt wurde bei dem Unglück niemand; lediglich ein Feuerwehrmann erlitt leichte Verletzungen. Der Fahrer des Pick-ups, mit dem der Hänger gezogen wurde, konnte ein Übergreifen der Flammen auf die umliegenden Wälder und das Zugfahrzeug verhindern. Die Einsatzkräfte des Monterey Fire Departments konnten das Feuer zwar innerhalb von 15 Minuten löschen, doch da waren der Hänger und das alte Ford-Concept-Car bereits vollständig ausgebrannt. Die genaue Unglücksursache ist noch unklar. Die Feuerwehr beziffert den Wert des Autos auf ungefähr eine Million Dollar (aktuell umgerechnet etwa 905.000 Euro).
"Es fühlt sich an, als hätten wir heute ein Mitglied unserer Familie verloren", schreibt Drew Grundfor im Namen der Firma in den sozialen Medien. Demnach kümmert sich die Scott Grundfor Company, eigentlich ein Restaurator und Händler klassischer Mercedes-Modelle, bereits seit etwa 20 Jahren um den Ford Ghia Probe I Concept. Das Unternehmen kaufte die Konzeptstudie einst direkt vom Hersteller und war somit deren zweiter Besitzer. "Wir sind unendlich dankbar, dass wir mehr als zwei Jahrzehnte Zeit mit dem Probe I hatten und ein Teil der Geschichte dieses Autos sind, so tragisch dieses Ereignis auch war." Die Überreste des Autos sollen nun in die Firmenzentrale gebracht werden, um dort weiterhin neben anderen früheren Ford-Konzeptstudien in der Sammlung zu stehen.
Debüt auf der IAA 1979
Der Ford Ghia Probe I Concept feierte 1979 auf der Frankfurter IAA seine Weltpremiere und war der Auftakt zu mehreren Ford-Probe-Studien, die der Hersteller in den folgenden Jahren gemeinsam mit seinem damaligen italienischen Design-Partner Ghia realisierte. Das Einzelstück basierte auf der gleichen Fox-Plattform wie der damalige Mustang und wurde von einem turbogeladenen Vierzylindermotor angetrieben. Das futuristische Design war auf eine besonders effiziente Aerodynamik ausgelegt, um zu demonstrieren, welche positiven Auswirkungen das auf den Kraftstoffverbrauch haben kann.
Die zusammen mit Mazda entwickelte und teils auch von den Japanern gebaute Serienversion des Coupés folgte 1988. 1992 gab es eine zweite Generation, die bis 1997 gebaut wurde. Mit der Vorstellung des Cougar, der den Probe ablöste, lief die Baureihe daraufhin aus. © auto motor und sport
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