Mit der zunehmenden Abkehr vom Verbrennerprinzip bei Automotoren haben auch bei US-Autobauern die traditionellen V8-Motoren kein ewiges Leben mehr. Ganz tot sind die Achtzylinder aber noch nicht. Ford hat eben erst den neuen Mustang erneut mit dem Coyote-V8 an den Start gebracht.
Fans hofften auf Hellephant-Gegner
Zeitgleich hat sich der Autobauer aus Detroit beim US-Patentamt den Namen Megazilla für einen neuen Motor schützen lassen. Die Eintragung vom 16. September 2022 bezieht sich eindeutig auf eine Crate Engine – also einen Motor, der für die Nachrüstung vorgesehen ist – beispielsweise in Restomod-Projekten oder bei Rennwagenumbauten. Was sich dahinter verbirgt, hat Ford Anfang Dezember 2022 auf der Performance Racing Industry-Handelsmesse in Indianapolis enthüllt.
Beim Namen Megazilla lag der Verdacht bereits nahe, dass es sich um einen neuen Verbrenner-V8 handelt. Quasi ein neues Topmodell, das noch über der Godzilla Crate Engine einsortiert wird. Und genau so ist es auch gekommen. Megazilla ist eine nochmals verbesserte Version des Godzilla. Der Hubraum von 7,3 Liter für den reinen Saugmotor blieb unverändert, dafür wühlte Ford reichlich in dessen Innereien. Geblieben sind der gusseiserne Block und die geschmiedete Kurbelwelle. An die docken jetzt aber neue geschmiedete Pleuel in Kombination mit ebenfalls neuen Schmiedekolben von Mahle an. Die Alu-Zylinderklöpfe profitieren von feinbearbeiteten Kanälen. Die Verdichtung liegt weiter bei 10,5:1. Neu ist auch die extrem flach bauende Ansaugspinne mit einer jetzt 92 satt bisher 80 Millimeter im Durchmesser messenden Drosselklappe, die Ford vom Predator-V8 aus dem Mustang Shelby GT500 adaptiert.
Unter dem Strich leistet der Megazilla-V8 so 625 PS bei 5.800 Touren und stellt ein maximales Drehmoment von 724 Nm bereit, die bei 3.800 Touren anliegen. Zwischen 2.500 und 6.000/min. stehen davon aber immer wenigstens rund 680 Nm zur Verfügung.
Während der bekannte 7,3 Liter große Godzilla-V8 vorwiegend für den Nachrüsteinsatz in Trucks gedacht ist, soll der neue Megazilla-Achtzylinder sich leichter in den Motorraum von Pkw-Modellen einpassen lassen.
Mega-V8 kostet rund 23.000 Dollar
Rund ein Jahr nach der Vorstellung des Megazilla-V8 erhält der Super-Sauger auch endlich ein Preisschild – eines, das den wahren V8-Liebhaber fordert. Während ein Standard-7,3-Liter-V8 als Crate Engine mit 8.500 Dollar in der Liste steht, verlangt Ford Performance für den Megazilla 22.995 Dollar (aktuell umgerechnet knapp 21.400 Euro). Godzilla und auch Megazilla können mit der bekannten Zehngang-Automatik kombiniert werden, aber auch Adapter für manuelle Schaltgetriebe sind bei Ford Performance zu haben. Zusammen mit einem "Ford Control Pack" sollen sich die neuen Crate Engines in nahezu alle Ford-Modelle – die ausreichend Platz bieten – adaptieren lassen.
Der von vielen Fans erhoffte Gegenpart zum kurzzeitig angebotenen Hellephant-V8 von Chrysler-Tochter Mopar, der für rund 30.000 Dollar satte 1.000 PS an den Start brachte, ist der Megazilla dann doch nicht geworden. Aber hier könnte die Tuning-Branche einspringen. Bereits auf Basis des Godzilla-V8 sind Versionen mit Kompressoraufladung entstanden, die es auf rund 1.500 PS und 1.400 Nm Drehmoment bringen. © auto motor und sport
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