Im Frühling erwachen die Lebensgeister? Oft ist das Gegenteil richtig: Frühjahrsmüdigkeit und Heuschnupfen können die Fahrsicherheit gefährden. Einige der für die so farbenfrohe Jahreszeit typischen Gefahren sollten Sie besser nicht ignorieren.
Die Frühjahrsmüdigkeit ist keine Legende – es gibt sie wirklich. Durch das warme Wetter weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt, gleichzeitig ist durch den langen, dunklen Winter das Schlafhormon Melatonin auf Höchststand. Die Folge ist verstärkte Müdigkeit. Auch beim Autofahren, und das kann richtig gefährlich werden.
Sekundenschlaf bedeutet Blindflug
Gegen die Müdigkeit helfen einige einfache Maßnahmen. Die eine ist genügend Nachtschlaf. Sport treiben, an die frische Luft gehen und abwechselnd kaltes und warmes Duschen wecken ebenfalls die Lebensgeister. Gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse deckt einen vielleicht infolge des langen Winters aufgetretenen Vitaminmangel.
Wenn das nicht reicht, um in Form zu kommen, drohen anhaltende Müdigkeit und schließlich sogar Sekundenschlaf. Der ist richtig gefährlich, denn bei 100 km/h bedeutet jede Sekunde Dämmerzustand einen Blindflug von etwa 30 Metern. Wenn Sie sich anstrengen müssen, um wach zu bleiben, Sie das Fenster herunterkurbeln für Frischluft und sich die Straße scheinbar zunehmend verengt, wird es höchste Zeit für eine Pause.
Fernlicht kann Wildtiere blenden
Eine andere typische Frühjahrsgefahr für Autofahrer liegt in den verstärkten Wildwechseln. Bei steigenden Temperaturen wird auch das Wild aktiver und legt auf der Futtersuche mitunter größere Strecken zurück. Dabei überquert es häufig Landstraßen. Schilder, die vor Wildwechseln warnen, verdienen nun besondere Aufmerksamkeit. Am gefährlichsten sind schmale Waldstreifen, die über eine Straße führen. Denn das sind typische Passagen, auf denen Wildtiere von einem Waldgebiet in ein anderes wechseln.
Bei der nächtlichen Annäherung an Strecken mit Warnschildern wegen erhöhten Wildwechsels sollte das Fernlicht abgeblendet werden. Andernfalls blendet das helle Licht Tiere, die dann wie erstarrt mitten auf der Straße stehen bleiben, statt davonzulaufen. Lautes Hupen vertreibt das Wild meist. Sollte Ihnen ein Wildtier direkt vor das Auto laufen, gibt es nur eine richtige Reaktion: voll auf die Bremse und das Lenkrad fest geradeaus halten! Denn jedes überhastete Ausweichmanöver ist viel gefährlicher als die Kollision mit einem Reh oder Wildschwein. Es drohen ein Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr, die Fahrt gegen einen Baum oder in einen Graben.
Pollenfilter braucht regelmäßige Wartung
Für die 16 Prozent der Bevölkerung, die unter Heuschnupfen leiden, ist der Frühling ohnehin kaum als die schönste Jahreszeit zu bezeichnen. Symptome wie Niesreiz, tränende Augen und eine verstopfte Nase belasten Allergiker während der Pollensaison enorm. Am Steuer ist neben verminderter Leistungsfähigkeit eine drohende Niesattacke das größte Risiko.
Eine große Hilfe für Allergiker stellt der Pollenfilter der, der in modernen Fahrzeugen fast immer eingebaut ist. Diese auch Kabinenluftfilter genannten Vorrichtungen entfernen neben Blütenpollen auch Ruß und andere Partikel – und sogar bestimmte Gase aus der angesaugten Luft.
Mit steigender Staubbelastung lässt die Leistungsfähigkeit der Systeme jedoch immer mehr nach. Sowohl Durchfluss als auch Filterwirkung werden schlechter. Aus diesem Grund müssen die Filter nach Vorgabe der Autohersteller regelmäßig ausgetauscht werden.
Außerdem problematisch: Um die Symptome zu reduzieren, nehmen viele Allergiker spezielle Medikamente, sogenannte Antihistaminika. Die wirken manchmal gut, haben aber den Nachteil, dass sie müde machen. Um Abhilfe zu schaffen, gilt es, die Medikamente schon am Abend zu nehmen. Die Wirkung ist dann während der morgendlichen Fahrt noch da, während die Nebenwirkungen schon nachlassen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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