So retten sich Insassen aus einem untergehenden Auto – fünf Überlebenstipps der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft.

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Wie können sich Insassen aus einem sinkenden Fahrzeug retten? Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat fünf Überlebenstipps. Die Schocknachricht über die eingestürzte Francis Scott Key Bridge in Baltimore erschüttert die Welt. Ein Frachter rammte mitten in der Nacht die vierspurige Brücke. Mehrere Autos stürzten ins Wasser. Mehrere Personen sind noch vermisst. Doch was können Personen tun, wenn ihr Auto absäuft? Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat hierfür fünf Tipps.

Was passiert, wenn ein Auto sinkt?

Fallhöhe, Geschwindigkeit und Aufschlagwinkel beeinflussen, wie hart ein Auto auf die Wasseroberfläche trifft. Direkt im Anschluss taucht es dementsprechend tiefer oder nur teilweise in das Wasser ein. Als Nächstes ist es meist so, dass das Fahrzeug aufrecht im Wasser schwimmt. Manchmal nur Sekunden, größtenteils aber mehrere Minuten. Jetzt sollten die Insassen schnell aussteigen. Durch Öffnungen in der Karosserie dringt Wasser ein und das Fahrzeug beginnt zu sinken. Je nach Front- oder Heckmotor geht der schwerere Teil zuerst unter. Durch das Gewicht des Motors trifft ein Auto überwiegend senkrecht auf dem Grund auf, wo es durch die Wasserströmung weggetrieben werden kann.

Fünf Verhaltenstipps bei sinkendem Fahrzeug

  • Das Fahrzeug so schnell es geht verlassen

Grundsätzlich gilt es, sich sofort nach dem Aufprall auf dem Wasser abzuschnallen und die Warnblinkanlage einzuschalten. So können Retter das Fahrzeug im Wasser besser orten. Wenn ein Fahrzeug in das Wasser stürzt, geht es zuerst unter und taucht unmittelbar danach wieder auf. Diese Gelegenheit können Insassen nutzen, um sofort auszusteigen.

  • Fenster und Schiebedach nutzen, nicht die Türen

Es ist immer besser, das Fahrzeug über die Fenster oder das Schiebedach zu verlassen, da durch die offenen Türen schnell Wasser eindringt und diese sich – wegen des Wasserdrucks – nicht leicht öffnen lassen, was zu Panik führen kann. Am besten rücklings mit dem Kopf voran aussteigen. Befinden sich nur Fahrer und Beifahrer im Wagen, steigen sie idealerweise gleichzeitig durch die vorderen Fenster aus.

  • Vorsicht bei Zweitürern

Am kritischsten wird es bei Zweitürern mit Frontmotor. Hier lassen sich die hinteren Fenster bei vielen Modellen nicht öffnen. Laut DLRG kippen die meisten dieser Autos nach vorn – schließlich sitzt hier bei vielen Modellen der schwere Motor. Instinktiv flüchten viele Menschen in so einer Situation nach hinten, weil sich dort eine Luftblase bildet, doch dann sitzen sie in der Falle. Hier ist es besser, vorn zu bleiben und zu versuchen, laut DLRG kippen diese Autos zu entkommen.

  • Die Rückenlehne umklappen

Gerade für die Insassen auf der Rückbank kann es schwierig werden, in so einer Situation aus dem Auto zu flüchten. Daher sollten die vorn sitzenden Personen unbedingt durch Ziehen und Schieben den hinten sitzenden Personen dabei helfen, durch ein Fenster oder eine Tür zu entkommen. Das Umklappen der Rückenlehne kann dabei hilfreich sein.

  • Vorbereitet sein

Auch wenn es schwer ist, sich auf eine derartige Situation vorzubereiten, sollte man es dennoch versuchen. In brenzligen Momenten kann schnell Panik entstehen. Damit man weiß, was zu tun ist, kann es hilfreich sein, die Rettung immer wieder gedanklich durchzuspielen. So können die betroffenen Personen im Ernstfall schneller reagieren.

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Rettungsdienst rufen

Für Zeugen gilt es sofort die Rettungskräfte zu alarmieren. Anschließend sollten Zeugen – wenn möglich – den Insassen beim Verlassen des Autos helfen. Grundsätzlich gelten diese Tipps auch für Elektroautos. Alle Stecker und Kontakte des Hochvolt-Systems sind wasserdicht und die Bordbatterie hat 12 Volt, wie bei Verbrennern.

In der Bildergalerie sehen Sie unterschiedliche Schäden durch Naturgewalt.  © auto motor und sport

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