Die Fußball-EM steht vor der Tür und damit für viele Fans die Zeit, um das Auto in den Farben der Nationalmannschaft zu schmücken. Fan-Dekorationen sind beliebt und günstig, allerdings nicht immer gut gemacht. Der ACE und die GTÜ haben verschiedene Produkte getestet, mit teils durchwachsenen Ergebnissen. Speziell bei höherem Tempo sind viele Deko-Artikel nicht sicher.
Video: Video: Fußball-Europameisterschaft Auto-Dekoration im Test
Achtung bei Spiegelsocken
Gefahr auf dem Seitenspiegel: Sogenannte Spiegelsocken oder -fahnen sind für wenige Euro erhältlich und werden über den Seitenspiegel gezogen. Im Test zeigte sich jedoch, dass die Socken bereits bei Geschwindigkeiten über 130 km/h zu rutschen beginnen. In vielen Fällen sind Spiegelsocken sogar rechtlich nicht erlaubt, da sie die Sicht in den Spiegel beeinträchtigen und zudem Blinker oder Assistenzsysteme verdecken können. Der ACE und die GTÜ raten daher von der Verwendung von Spiegelsocken ab.
Windhosen für die Seitenscheibe
Fahnen und Windhosen für die Seitenscheibe sind in kleinem Format für wenige Euro erhältlich. Im Test zeigte sich jedoch, dass die Kunststoffstäbe der Fähnchen bei Geschwindigkeiten jenseits von 130 km/h stark biegen und der Stoff einer Fahne sich sogar lösen kann. Fazit: Sitzt die Fahne fest, kann sie in der Stadt bedenkenlos genutzt werden. Auf der Autobahn sollte jedoch auf die Verwendung verzichtet werden, da die Gefahr des Ablösens oder Abbrechens besteht.
Flaggen auf der Motorhaube
Auch für die Motorhaube sind entsprechend große Flaggen erhältlich. Das Testexemplar für 24 Euro ist laut Hersteller bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h geeignet. Wichtig: Die Flagge muss unbedingt die richtige Größe haben. Ist sie zu groß, flattert sie und kann den Fahrer ablenken. In der Praxis zeigte sich, dass die Fahne mit der richtigen Größe und einer sorgfältigen Montage auch bei hohen Geschwindigkeiten hält. ACE und GTÜ empfehlen grundsätzlich, die Herstellerangaben für die sichere Nutzung zu beachten.
Winkehände für den Scheibenwischer
Erhältlich sind zur EM auch Winkehände, die mittels einer Klemmvorrichtung am Scheibenwischer festgeschraubt werden. Im Test saß die Hand auch jenseits von Tempo 130 fest. Das gilt allerdings in diesem Fall nur für das diesjährige Testauto. Denn grundsätzlich unterscheiden sich die Heckscheibenwischer von Modell zu Modell, weshalb der Halt sorgfältig geprüft werden sollte. Im letzten ACE-Test von Fanartikeln fürs Auto im Jahr 2018 fiel das Testexemplar schon bei Tempo 50 ab. Auf die Nutzung auf der Autobahn sollte deshalb vorsichtshalber verzichtet werden.
Magnetfahnen
Ganzflächig magnetische Fahnen haben im Test gut abgeschnitten. Die an der Autotür angebrachte Magnetfahne löste sich selbst bei hohen Geschwindigkeiten keinen Millimeter. Voraussetzung für guten Halt: Magnetfahnen müssen vollflächig und eben aufliegen. Dann sind sie nach Einschätzung des Test-Teams auf jeder Fahrt nutzbar. Achtung: Magnetfahnen halten nur auf magnetischen Flächen und nicht auf Kunststoff.
Fahnen für die Autotür
Fahnen für die Autotür sind unter 20 Euro erhältlich. Die Fahne wird über die hintere Tür gestülpt. Der Hersteller des Testexemplars verspricht eine Haltbarkeit bis zu 200 km/h. Im Test zeigte sich, dass die Fahne tatsächlich sehr gut hält. Die Gefahr, dass sie abfällt, ist äußerst gering. Dennoch ist beim Überholen besondere Vorsicht angebracht, da Fußgänger und Radfahrer etwa beim Schulterblick leichter übersehen werden können.
Flossen fürs Autodach
Fan-Flossen ähneln optisch Haiflossen für Autodächer. Sie verfügen über einen starken Magneten und können somit unkompliziert platziert werden. Die Testflosse für rund 20 Euro ist zugelassen für 180 km/h; empfohlen wird die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Auf der Teststrecke bewegte sie sich nicht. Trotzdem ist sie nach Einschätzung von ACE und GTÜ nicht für die Autobahn geeignet: Sitzt sie nicht gerade oder gibt es starke Seitenwinde, kann die Flosse abfallen und zum gefährlichen Geschoss werden. © auto motor und sport
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