Wenn die ersten Sommergewitter über Deutschland ziehen, ist auch ein heftiger Hagelsturm nicht weit. Wer an seinem Auto Hagelschäden zu beklagen hat, sollte möglichst schnell die Versicherung kontaktieren. Doch der TÜV Rheinland rät zur Vorsicht, denn die zahlt auch nicht immer.
Mit der Sommerhitze der letzten Tage kehren in dieser Woche auch die ersten richtigen Gewitter ein. Neben heftigem Donnergrollen, Blitzen und Regenschauer, kann es jedoch auch zu einem unerwarteten Hagelsturm kommen. Wie groß und gefährlich die Hagelkörner werden, lässt sich auch durch Wetterexperten meist kaum vorhersagen. Sicher ist nur, die runden Eisbrocken aus dem Himmel können auch schnell am Auto Schäden verursachen. Viele Autobesitzer, die ihr Auto auf der Straße parken, müssen oft hilflos mit ansehen, wie ihr geliebtes Blech mit Dauer des Hagelsturms immer mehr zum Wellblech wird - die kleinen Hagelkörner hinterlassen nicht selten unschöne Dellen auf der Karosserie, oder noch schlimmer - lassen sogar die Scheiben springen. Doch was kann man tun, um nicht auf dem Schaden sitzen zu bleiben?
Hagelschäden von der Haftpflichtversicherung nicht abgedeckt
Der TÜV Rheinland weist zunächst darauf hin, dass Beulen und Dellen, die durch ein Hagelgewitter entstanden sind, nicht von der Kfz-Haftpflichtversicherung abgedeckt sind. Und auch, wer den Vorteil einer Teil- oder Vollkaskoversicherung genießt, muss selbst nachweisen, dass der Schaden auch wirklich durch Hagel verursacht wurde. Was erst einmal ziemlich dreist klingt, kann aber meist problemlos nachgewiesen werden. Wer etwa ein Foto seines Autos während oder nach dem Hagelsturm knipst, ist schon einmal auf der sicheren Seite. Zusätzlich kann man sich auch an das Wetteramt wenden, um eine Bestätigung für das örtliche Unwetter zu erhalten. Zu guter Letzt ist man selbst aber oft nicht der einzige Autobesitzer in der Gegend, der seiner Versicherung einen Hagelschaden meldet.
Hagelschäden mit teuren Konsequenzen
Nach der Schadensmeldung schickt die Versicherung in der Regel einen Gutachter vorbei, um den Schaden abmessen zu können. Sollte es sich nur um kleine Dellen in einem bestimmten Bereich der Karosserie handeln, ist eine Smart-Repair-Methode – also das "herausziehen" der einzelnen Dellen – eine gute und kostengünstige Methode. Bei größeren Hagelschäden können solche Tricks aber nicht mehr weiterhelfen: ganze Teile müssen ausgetauscht werden. Und genau das ist der Knackpunkt, denn eine solche Reparatur kann nur in einer Fachwerkstatt ausgeführt werden und ist in den meisten Fällen sehr kostspielig. Die Versicherung übernimmt in diesem Fall Kosten bis maximal zum Zeitwert des Fahrzeugs. Ist der Wagen nur noch wenige Tausend Euro wert, kann es so schnell zu einem wirtschaftlichen Totalschaden kommen: Die Kosten der Reparatur übersteigen den Fahrzeugwert.
Eine kaputte Scheibe muss sofort instandgesetzt werden
Bei besonders großen Hagelkörnern kann es sogar passieren, das Front-, Heck- oder Seitenscheiben des Autos zerstört werden. In einem solchen Fall sollte schnell gehandelt werden, denn zum einen kann dort leicht Wasser in den Innenraum gelangen und zum anderen haben es Autodiebe dann bedeutend einfacher, das Auto zu entwenden. Letzteres hat vor allem Auswirkung auf die Versicherungsleistung, wenn es denn tatsächlich zu einem solchen Fall kommt, sagt der TÜV. Hier gilt: Möglichst sofort Fotos machen, den Schaden der Versicherung melden und gleich einen Termin in der Werkstatt machen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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