Die virtuelle Radsportwelt entwickelt sich rasant weiter, und mit dem neuen Zwift Ride Komplettpaket setzt die Plattform einen weiteren Meilenstein. ROADBIKE hat das innovative Set aus Wahoo Kickr Core, Zwift Frame und dem Lenker mit den Zwift-Kontrolleinheiten unter die Lupe genommen und zeigt, welche Vorteile es für Radfahrer bietet.
Der Weg nach Watopia wird immer besser ausgebaut: Nicht erst seit der Einführung des eigenen Rollentrainers Zwift Hub arbeitet die Online-Plattform stetig daran, den Einstieg in die virtuelle Radsportwelt so einfach wie möglich und günstiger zu machen. Natürlich mit dem Ziel, so neue, zahlende Abonnenten zu gewinnen. Brandaktuell hat Zwift nun die nächste Innovation vorgestellt: Zwift Ride. Das Komplettpaket besteht eigentlich aus drei Teilen: einem Wahoo Kickr Core, dem Zwift Frame sowie dem Lenker mit den Zwift-Kontrolleinheiten. Für das komplette Set-up ruft Zwift 1299 Euro auf. Lohnt sich das?
Kurz & knapp
- Preis: 1299,99 Euro
- Gewicht: 34,4 kg
- Fahrer-Größen: 152 cm – 198 cm
- Sattelhöhe: 61 cm – 87 cm
- Maximales Fahrergewicht: 120 kg
- Kurbellänge: 170 mm
- Maximale Leistung: 1800 Watt
- Maximale Steigung: 16 %
Entwicklungsziel beim Zwift Ride: Nutzerfreundlichkeit
Bei der Entwicklung von Zwift Ride sei die Benutzerfreundlichkeit eines der Hauptkriterien gewesen. Der mitgelieferte Zwift-Key ist deshalb das einzige Werkzeug, das man benötigt, um Zwift Ride Smart Frame zu montieren. Einmal zusammengebaut, wird der Zwift-Key sicher im Oberrohr verstaut. Dort ist er dann leicht zugänglich, um Sattelhöhe, Lenkerhöhe und Reichweite über drei deutlich erkennbare Punkte am Rahmen individuell anzupassen. Das Zwift Ride ist laut Hersteller für eine Körpergröße von 152 cm bis 198 cm geeignet und kann mithilfe der mitgelieferten Passform Karte schnell eingestellt werden.
Über die zwei am Lenker integrierten Kontrollpads lässt sich das Spiel steuern. Diese ermöglichen die Kontrolle des Avatars, die Menünavigation, die Interaktion mit anderen Spielern und das Einsetzen von Power Ups. Zusätzliche Tasten lassen sich individuell konfigurieren. Die virtuelle Schaltung auf dem Zwift Ride sei geräuschlos und liefere perfekte Schaltvorgänge. In den Einstellungen könne man den bevorzugten Schaltstil wählen: Shimano, SRAM oder sequentiell.
Abgestimmt auf das Indoor-Erlebnis
Mit dem Zwift Ride seien aber nicht nur die Bedienelemente in Reichweite, sondern auch die Trinkflaschen. Im Rahmen befinden sich deshalb zwei Flaschenhalter. Diese haben ein leicht zugängliches System und seien für den Einsatz in Innenräumen konzipiert: "Schließlich gibt es in Watopia keine Schlaglöcher."
Eine Ablage am Lenker biete außerdem Platz für Nahrung, Handtuch und Telefon – ideal, um die Zwift Companion App oder die Lieblingsmusik immer dabei zu haben. Der Gummibelag sei rutschfest und könne zur einfachen Reinigung abgenommen werden. Ein optionaler Tablet-Halter mit einem praktischen Schnellverschluss ist für einen Preis von 49,99 Euro erhältlich.
[Update im September 2024]: Wer bereits einen smarten Direktantriebs-Rollentrainer besitzt: Pünktlich zum 10. Jubiläum bietet Zwift den Smart Frame in einer Version ohne Wahoo Kickr Core Rollentrainer an. Statt 1299,99 Euro werden dafür nur 799,99 Euro aufgerufen. Im Lieferumfang ist dann neben dem Rahmen auch der Zwift Cog enthalten, der auf dem Freilauf des jeweiligen Rollentrainers montiert werden muss. Eine Liste der kompatiblen Rollentrainer ist auf der Zwift-Seite zu finden. Außerdem bringt Zwift künftig ein "Zwift Ready"-Siegel für Rollentrainer anderer Hersteller heraus, damit die Kunden gleich sehen, ob das Modell mit Zwift kompatibel ist.
Der ROADBIKE-Testeindruck
Eigentlich könnte man ja meinen, ein Rollentrainer-Rahmen sei langweilig, doch der Zwift Frame steckt voller innovativer Details. Angefangen mit der extrem einfachen Größenanpassung: Über die mitgelieferte Karte und eine einfache Buchstaben-Codierung kann der Nutzer das System ganz easy auf seine Körpergröße anpassen. Einstellbar sind Sattel- und Lenkerhöhe sowie die Sitzlänge – praktischerweise alles mit dem Zwift Tool, das per Magnet direkt unter dem Oberrohr verstaut wird. Nur die Kurbellänge ist fix: 170 mm.
Über einen Federmechanismus wird die Kette gelöst und gespannt, um den Frame auf dem Kickr Core samt Zwift Hub zu montieren. Ebenfalls praktisch: Eine Abdeckung außen auf der Kurbel verhindert Ölflecken auf den Radsocken. Über dem Lenker bietet eine rutschfeste Ablage Platz für Smartphone, Handtuch oder Riegel, ein Halter fürs Tablet ist optional für weitere 49,99 Euro erhältlich.
Beim Fahrgefühl überzeugt der bekannt gute Kickr Core, über die Zwift Controller am (austauschbaren) Standardlenker lassen sich der Avatar auf Watopia steuern sowie die Gänge am Zwift Hub wechseln. Außerdem integriert: Tasten fürs Lenken und Bremsen. Via App können die Tasten frei belegt und der vom eigenen Rad gewohnten Schaltlogik angepasst werden.
Der Zwift Ride steht sehr sicher, auch bei intensiven Sprints war er nicht aus der Balance zu bringen. Zudem überzeugt die geringe Lautstärke, mehr als das Kettengeräusch war auch bei hohen Wattzahlen kaum zu vernehmen.
Als sehr praktisch erweist sich auch die optionale Halterung für das Tablet, damit ist es sicher fixiert und stets in Reichweite. Die am (auswechselbaren) Lenker montierten Zwift Play Controller ermöglichen die Steuerung von Zwift und bieten zudem Tasten fürs Lenken und auch fürs Bremsen.
Plus und Minus
(+) Handhabung und Aufbau sehr einfach
(+) praktische Details
(+) schnelle Größenanpassung möglich
(-) nur eine Kurbellänge © Bike-X
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