Im Sommer 2024 wird sich der Suzuki Jimny aus der EU verabschieden. Der kultige Geländewagen hinterlässt als letzter seiner Art eine große Lücke. Denn Kunden, die einen bezahlbaren Offroader im Kompaktformat brauchen, fanden im Suzuki ihre letzte Zuflucht. Alle anderen Hersteller haben sich aus diesem 4x4-Segment verabschiedet. Alleine Dacia hält noch die Budget-Fahne hoch, allerdings ist der Duster eher ein Schlechtwege-SUV als ein kompetenter Kraxler wie der Jimny.

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In diese Leere könnte in absehbarer Zeit Ineos stoßen, sehr zur Freude von Förstern, Jägern und sonstigem gelände-affinen Landvolk. Der 2016 gegründete britische Geländewagenhersteller will nach und nach ein komplettes Modellangebot auf die Räder stehen. Momentan produziert Ineos im französischen Hambach den Grenadier und dessen Pick-up-Variante Quartermaster. Bereits angekündigt ist der vollelektrische Ineos Fusilier (ab 2027, siehe Bildergalerie).

Video: Im Video: Der Ineos Fusilier

Ineos will sich in der Zukunft, ähnlich wie Jeep und Land Rover, als reiner Geländewagen-Produzent etablieren. Das unterstrich jüngst auch Lynn Calder, CEO von Ineos Automotive, auf dem "Future of the Car Summit" in England. Laut Calder sei geplant, sowohl unterhalb des kommenden Fusilier als auch oberhalb des Grenadier eine weitere Baureihe zu installieren. Hierfür infrage käme neben dem bisherigen Stammwerk im französischen Hambach eine weitere Produktionsstätte, möglicherweise in den USA.

Ineos bleibt Geländewagen-Marke

Während das Segment der großen Luxus-SUV bereits heute mehr als üppig besetzt ist, bereitet der Ausblick auf einen kleinen Kompakt-Geländewagen mehr Vorfreude. Im Gespräch mit auto motor und sport wies ein Ineos-Verantwortlicher jüngst in dieselbe Richtung. Demnach sei ein Fahrzeug in Suzuki Jimny-Dimensionen für Ineos absolut denkbar. Mit dem Grenadier hat Ineos zwar bereits einen hochkompetenten Geländewagen im Programm, doch mit dessen Preisregion jenseits der 80.000 Euro wird für Hobby- und Nutzanwender die Luft dünn.

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Suzuki selbst hatte den Jimny in Deutschland kontinuierlich verteuert, zuletzt auf 29.490 Euro (2018 waren es noch unter 18.000 Euro). Ob Ineos in dieser Preisregion einen neuen Geländewagen entwickeln und vermarkten kann, steht auf einem anderen Blatt. Mit der bisher beim Grenadier verwendeten Edeltechnik samt BMW-Sechszylindern sicher nicht, aber die bräuchte ein kleiner Kraxler ja auch gar nicht.  © auto motor und sport

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