Der elektrisch angetriebene Kleinbus „e.GO Mover“ soll zukünftig Pendler in die Innenstädte bringen. Sein Erfinder hat schon den Streetscooter der Post auf den Weg gebracht. Mit dem Autozulieferer ZF sitzt beim Mover ein starker Partner mit im Boot.
Der Kleinbus e.GO Mover ist das neueste Werk des emsigen Professors Dr. Günther Schuh von der RWTH Aachen. 2010 gründete Schuh die StreetScooter GmbH, die inzwischen als Tochter der Deutschen Post Elektrotransporter in Serie produziert. Jetzt geht das neueste Werk des Aachener Professors an den Start.
Autonom fahrender Elektrobus für 13 Fahrgäste
Der elektrische Minibus soll Fahrgäste hoch automatisiert auf Parkplätzen am Stadtrand aufnehmen und in der Innenstadt absetzen. Geplant ist autonomes Fahren nach Level 4, sodass der Fahrer nur noch vereinzelt eingreifen muss.
Der e.GO Mover ist mit 4,65 Metern kaum länger als ein Kompakt-SUV. Er kann jedoch laut Hersteller auf 8 Sitzplätzen und 5 Stehplätzen bis zu 13 Fahrgäste plus Fahrer transportieren. Als Antrieb dient ein Elektromotor mit 150 kW (204 PS). Die 70-kWh-Akkus werden für optimale Platznutzung in den Fahrzeugboden eingebaut. Das soll für zehn Stunden Fahrzeit reichen.
Joint Venture mit ZF
Verantwortlich für Entwicklung und Produktion des würfelförmigen Elektrobusses ist die „e.Go Moove GmbH“. Die ist ein Joint Venture von Professor Schuhs eigenem Unternehmen „e.GO Mobile AG“ mit der Friedrichshafener ZF, einem der weltweit größten Automobilzulieferer.
Das junge Unternehmen hat den e.GO Mover im Mai 2017 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt – nun ist das Auto offenbar produktionsreif. Prof. Dr. Günther Schuh und ZF-Chef Wolf Henning Scheider kündigten in Aachen den Produktionsbeginn des e.GO Mover für 2019 an. Ab nächstem Jahr können Verkehrsbetriebe Testfahrzeuge bestellen und Fahrzeugflotten mit dem Kleinbus aufbauen. ZF schätzt die weltweite Nachfrage für den e.Go Mover in den nächsten fünf bis sieben Jahren auf etwa eine Million.
Leistungsstarker Computer für autonomes Fahren
Für die Herstellung des Busses liefert ZF das elektrische Antriebssystem, Lenkung, Bremsen und die Systeme für das automatisierte Fahren. Die zentrale Komponente dafür ist der von ZF entwickelte Computer „ZF ProAI“ in Kombination mit einer Vielzahl von Sensoren. Dieser leistungsstarke Rechner mit seinen acht Prozessorkernen schafft bis zu 30 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (TOPS = Trillion Operations per Second) bei einem Stromverbrauch von nur 30 Watt. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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