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Im Kenworth Super Truck 2 sitzt der Fahrer in der Mitte. Ein Diesel-Hybrid soll den Laster besonders effizient antreiben, die Aerodynamik hilft Sprit sparen.

Doppelt so effizient wie ein Kenworth T660 aus dem Jahr 2009 – das war das Ziel der Entwicklung des Super Truck 2. Sechs Jahre tüftelte Kenworth an der fahrenden Studie und sortierte dafür einiges um: Der Fahrer sitzt weit vorn in der Mitte statt hinter einer langen Haube, die Räder sind verkleidet und der Motor ist hinter der Vorderachse eingebaut.

Drei Tonnen weniger Gewicht

Der Kenworth T660 war zu seiner Zeit "der wohl sparsamste Lkw in der Branche. Wir haben die Leistung dieses Modells übertroffen und die Effizienz um bis zu 136 Prozent verbessert", so Jim Walenczak, General Manager von Kenworth. Die Ingenieure sparten rund drei Tonnen Gewicht ein und senkten den Verbrauch auf umgerechnet 19,6 Liter Diesel je 100 Kilometer.

Der Motor, ein Paccar MX-11-Diesel mit 440 PS, bekommt Unterstützung von einem 48-Volt-Elektrogenerator, der beim Bremsen Lithium-Ionen-Akkus lädt. Damit kann der Truck Lüfter, Lenkung, Kühlmittelpumpen und Abgasheizung betreiben. Allein der Motorlüfter kann nach Kenworth-Angaben bis zu 80 PS Leistung aufnehmen. Die Heizung des Abgasnachbehandlungssystems hilft, die Stickoxid-Grenzwerte der CARB-2027-Vorschriften einzuhalten.

Besonders effizienter Diesel-Mildhybrid

Mit 48-Volt-Mildhybrid erreichte der Dieselmotor auf dem Prüfstand einen Wirkungsgrad von 55,7 Prozent. Ein moderner Dieselmotor kommt laut Hersteller auf einen Wirkungsgrad von 47 Prozent. Maarten Meijer, Senior Engineering Manager für Advanced Technology bei Paccar: "Wenn dieser Motor in Serie ginge, würde er zu einer Verbesserung der Kraftstoffeffizienz um zehn Prozent führen. Das ist eine erstaunliche Zahl".

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Das Gewicht war der zweite Punkt, an dem die Entwickler ansetzten. Weniger Gewicht bringt zwei Vorteile: Der Spediteur kann mehr transportieren und verdient so mehr Geld, der leere Laster verbraucht weniger Sprit. Die Zugmaschine wiegt gut 1,8 Tonnen weniger, der Auflieger bringt knapp 1,4 Tonnen weniger auf die Waage. Kenworth entwickelte eine Einheit aus Zugmaschine und Auflieger, was wiederum die aerodynamische Effizienz verbessert; so kann die Strömung um den gesamten Lastzug optimiert werden. Dass Kameras die Außenspiegel ersetzen, ist dabei ein Aspekt. Ein anderer die Form der Fahrerkabine mit ihren großen Glasflächen und der mittigen Fahrerposition.  © auto motor und sport

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