Die italienische Edel-Limousine gibt es inzwischen mit Mildhybrid-Antrieb. Wie wirkt sich die Technik auf Verbrauch und Kosten aus?
"Der kurvenkompetente Ghibli liefert mit seinem reaktionsstarken, aber durstigen Mildhybrid-Vierzylinder ein emotionsloses Fahrerlebnis, das weder zur Marke noch zum Preis passt. Nervig: die Lenkung." Begeisterungsstürme löst die italienische Edel-Limousine bei Thomas Hellmanzik im Test offensichtlich nicht aus. Zudem gibt das Fazit unseres Redakteurs bereits einen Hinweis auf den Verbrauch des elektrifizierten Antriebsstrangs. Wir schauen uns diesen genauer an – genau wie die Alltagskosten des Maserati Ghibli Hybrid Granlusso.
Unser Testverbrauch
Der Italiener liefert den wenig rühmlichen Beweis, dass nicht jeder Hybridantrieb automatisch einen geringen Durst bedeutet. Im Test genehmigt sich der Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner stramme 12,1 Liter auf 100 Kilometer, obwohl es nach WLTP-Norm nur 8,1 Liter sein sollten. Auf entsprechend hohem Niveau siedeln sich die Spritkosten (22,99 Euro) für diese Distanz an. Auf das versprochene WLTP-Niveau kommt der Ghibli nicht einmal auf der Eco-Runde, wenn auch der auf 8,5 Liter gesunkene Verbrauch den Gegenwert des getankten Super Plus auf 16,15 Euro drückt. Das andere Extrem zeigt sich auf der sportlich gefahrenen Runde: Der hier erzielte Verbrauch von 13,5 Litern hebt die Kraftstoffkosten auf 25,65 Euro. Letztere errechnen sich anhand des tagesaktuellen Kraftstoff-Preises auf unserem Partner-Portal mehr-tanken.de (08.05.2024 / Super Plus: 1,90 Euro/Liter).
Monatliche Unterhaltskosten
Positiv wirkt sich der Hybridantrieb auf die Kfz-Steuer aus, die pro Jahr 259 Euro beträgt. Die Haftpflichtversicherung für denselben Zeitraum kostet 470 Euro, während für das Teilkasko-Upgrade zusätzlich 253 Euro und für den Vollkasko-Schutz weitere 1.562 Euro fällig werden. Wird alles in die Rechnung einbezogen, landet der Maserati Ghibli Hybrid Granlusso bei monatlichen Unterhaltskosten von 462 Euro, wenn er 15.000 Kilometer im Jahr genutzt wird. Steigt die Kilometer-Leistung auf das Doppelte, steigen die Unterhaltskosten mit - und zwar auf 848 Euro. Der Wertverlust bleibt in dieser Berechnung unberücksichtigt.
So wird getestet
Der auto motor und sport-Testverbrauch setzt sich aus drei unterschiedlich gewichteten Verbrauchsfahrten zusammen. 70 Prozent macht der sogenannte "Pendler-Verbrauch" aus. Dabei handelt es sich um eine Fahrt vom Wohnort zum Arbeitsplatz, die im Schnitt 21 Kilometer misst. Mit 15 Prozent geht eine besonders sparsam gefahrene, ca. 275 Kilometer lange Eco-Runde in die Wertung ein. Die übrigen 15 Prozent entfallen auf die Sportfahrer-Runde. Die Länge gleicht in etwa der Eco-Runde, die Routenführung enthält aber einen größeren Autobahn-Anteil und damit im Schnitt höhere Geschwindigkeiten. Die Berechnungsgrundlage für die Kraftstoffkosten bildet immer die Preisangabe des Portals "mehr Tanken" vom Tag der Artikel-Erstellung.
Die monatlichen Unterhaltskosten enthalten Wartung, Verschleißteilkosten und Kfz-Steuern bei einer angenommenen Jahresfahrleistung von 15.000 und 30.000 Kilometern ohne Wertverlust. Grundlage der Berechnung sind der Test-Verbrauch, eine dreijährige Haltedauer, Schadenfreiheitsklasse SF12 für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung bei der Allianz inklusive Vergünstigungen für Garagenparker und die Beschränkung auf bestimmte Fahrer (nicht unter 21). SF12 beutet bei der Allianz einen Rabattsatz von 34 Prozent für die Haftpflicht und 28 Prozent für die Vollkasko. © auto motor und sport
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