Ob Reventon, Veneno oder Sian: In Kleinserie aufgelegte Hypercars gehören zur Lamborghini-DNA. Wenn es nach den Bossen geht, kommt bald ein Nachfolger.

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Lamborghini befindet sich mitten in einem Kraftakt. Alle drei Standardmodelle der italienischen Edelschmiede kamen oder kommen frisch auf den Markt: Der Urus mit einem umfangreichen Facelift, das ihm nur noch einen Plug-in-Hybridantrieb übrig gelassen hat. Fast gleichzeitig kam der Aventador-Nachfolger Revuelto (siehe Video nach diesem Absatz) auf den Markt, etwas später der Huracan-Erbe Temerario. Die beiden Sportwagen treten ebenfalls mit ausgeklügelten Hybridantrieben an.

Video: Fahrbericht

Dennoch machen sich die Entscheider bei Lamborghini längst Gedanken darüber, was nach diesem Kern-Trio und den üblichen Werks-Tuning-Derivaten sowie hochgradig individualisierten Ableitungen kommt. Denn wenn Tradition tatsächlich verpflichtet, müsste uns Lamborghini in nicht allzu ferner Zukunft noch mit diversen Halo-Sportwagen beglücken. Diese kamen in der Vergangenheit immer rund zwei bis drei Jahre nach dem Debüt des jeweiligen Basismodells oder zwischendurch als Demonstratoren dessen, was aus Sicht des Herstellers technisch möglich war. Wir erinnern uns an in Klein(st)serie aufgelegte Radikalsportwagen wie den Reventon, Veneno oder Sian und an etwas weniger radikale Modelle wie den Centenario und Countach LPI 800-4, die jeweils die Technik des Aventador nutzten.

Spitze der Pyramide

Für Lamborghini stellt die eigene Modellpalette eine Pyramide dar: Unten Urus, Revuelto und Temerario als Basis, darüber deren etwas exklusivere Ableger, die aber noch den ursprünglichen Namen tragen. "Und auf der Spitze der Pyramide gibt es die Möglichkeit für ein Auto im siebenstelligen Preisbereich mit geringem Volumen", sagte Vertriebs- und Marketing-Chef Federico Foschini dem britischen Magazin "Evo". "Das ist etwas, das wir für die Zukunft planen und anstreben. Wir werden Sie ganz sicher überraschen."

Lamborghini-Boss Stephan Winkelmann unterstützt seinen Mitstreiter im Gespräch mit "Top Gear": "Wenn mich jemand fragen würde, was ich gerne machen als Spitze unserer Modellpalette machen würde, dann wäre es ein Hypercar." Ein solches über dem Revuelto angesiedeltes Auto "würde sehr gut zu uns passen". Alternativ könne Lamborghini die Nische der nicht straßenzugelassenen Sportwagen besetzen, die zwar für den Rennstrecken-, nicht aber für den Renneinsatz gedacht und gemacht sind. Als Beispiel führt Winkelmann den Essenza SCV12 an.

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V12 "schützen", so lange es geht

Das erste Kleinserien-Hypercar der nächsten Generation dürfte technisch eng mit dem über 1.000 PS starken Revuelto verwandt sein. Und damit ebenfalls über einen Hybridantrieb verfügen, dessen Verbrenner-Herz ein V12-Motor ist. An diesem will Lamborghini übrigens so lange festhalten, wie es nur irgendwie geht. Zwar könne der Hersteller jetzt noch nicht über seine nächste Motorengeneration entscheiden. "Doch es ist klar, dass wir den V12 als Erstes schützen werden, wenn es eine offene Tür gibt", ergänzt Foschini. Mit synthetischen Kraftstoffen gebe es eine Chance. "Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Lamborghini keinen V12 hat, wenn es eine Chance gibt." Der V12 sei schließlich eine Lamborghini-Ikone.  © auto motor und sport

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