Gerüchte über das Ende der Camaro-Baureihe bei Chevrolet gibt es schon seit Mitte 2019. Im März 2023 hatte Konzernmutter General Motors (GM) dann bestätigt, dass die lange Tradition des Pony Cars mit der sechsten Modellgeneration enden wird. Wer noch einen Camaro haben wollte, musste im Modelljahr 2024 zuschlagen. Die Produktion des Camaro im Werk Lansing Grand River Assembly Plant in Michigan sollte ursprünglichen Plänen zufolge im Januar 2024 eingestellt werden.

Mehr zum Thema Mobilität

Video: Im Video: Chevrolet Camaro - Die sechste Generation

Allerdings kam das Camaro-Ende etwas früher als gedacht. Wie GM mehreren US-Medien bestätigte, wurde bereits am 14. Dezember 2023 das letzte Exemplar der Coupé- und Cabrio-Baureihe gefertigt. Der letzte gebaute Camaro war ein Vertreter der Hardcore-Version: Ein ZL1 Coupé, also die Modellvariante mit 659 PS und maximal 881 Newtonmeter starkem 6,2-Liter-Kompressor-V8, mit manuellem Sechsgang-Getriebe und 1LE-Ausstattungspaket. Nicht bekannt ist bisher, ob dieses Auto in den freien Verkauf gelangt oder in GM-Besitz verbleibt und eventuell ins Museum rollt.

Abschieds-Paket für den Camaro

Den Abschied des Camaro hat Chevrolet immerhin gebührend gefeiert. Aufgelegt wurde ein "Collector’s Edition"-Paket für den 2024er Camaro RS und SS sowie für eine begrenzte Anzahl von Fahrzeugen mit ZL1-Ausstattung. Angeboten wurde das Abschieds-Paket nur auf dem nordamerikanischen Markt. Sprich: Nur Kunden in den USA und Kanada konnten hier zuschlagen. Der japanische Markt wurde mit der Vivid Orange Edition bedacht. Beide Abschieds-Sondermodelle stellen wir Ihnen in der Fotoshow vor.

Mit dem Aus des Chevrolet Camaro nach sechs Modellgenerationen ist aber noch nicht das Ende der Camaro-Geschichte erreicht, beteuerte Chevrolet-Vizepräsident Scott Bell bei der Bekanntgabe des Produktionsendes. "Auch wenn wir heute keinen unmittelbaren Nachfolger ankündigen, seien Sie versichert, dass dies nicht das Ende des Camaro ist." Insider gehen davon aus, dass auch der Camaro in Form eines Elektroautos zurückkehren wird, ähnlich wie es Chrysler für die Modelle Dodge Challenger und Charger angekündigt hat.

Zu wenige Verkäufe

2018 landete der Camaro in den USA bei den Muscle- und Pony-Car-Verkaufszahlen mit 51.000 Exemplaren weit abgeschlagen auf Platz drei – hinter dem Ford Mustang und dem Dodge Challenger. Das Facelift für 2019 kam bei den Fans nicht gut an, weshalb für das Modelljahr 2020 eilig ein paar Notänderungen fällig waren. Aber auch mit diesem blieb der Camaro weiter hinter den Verkaufszahlen von Ford Mustang und Dodge Challenger zurück. 2022 verkaufte Chevrolet nur 24.652 Exemplare; im aktuellen Jahr steht der Zähler bei gerade einmal 17.337 Einheiten (Stand: Ende November).

Viele Vorteile mit ams+
Erhalten Sie werbereduzierten Zugang zu allen Inhalten von auto-motor-und-sport.de inkl. der digitalen Zeitschrift als E-Paper. Monatlich kündbar.

Der Camaro lief als Coupé und Cabrio von 1967 bis 2002 in mehreren Modellgenerationen durchgehend vom Band. Dann gab es eine bis 2009 dauernde Pause. 2010 ging es wieder los – und das recht erfolgreich. Aber an die Erfolge des Mustang kam der Camaro nicht heran. Ford denkt gar nicht daran, den Mustang einzustellen und entwickelt ihn fleißig weiter; erst kürzlich kam eine neue Generation auf den Markt. Dodge hat bei seinen Muscle Cars Challenger und Charger dagegen ebenfalls bereits die Reißleine gezogen. Beide laufen als Verbrenner aus. Hier liegt die Zukunft in Elektrovarianten. Chevrolet punktet im Sportwagensegment mit der neuen Mittelmotor-Corvette, die bei der Kundschaft gut ankommt.  © auto motor und sport

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.