Die Geely-Tochter Zeekr hat in der Limousine 007 eine "Goldene Batterie" mit extremen Daten verbaut. Der LFP-Akku soll mit Rekordgeschwindigkeit nachladen. Jetzt kündigt das Unternehmen an, das Ladetempo für 2025 weiter zu steigern.

Mehr zum Thema Mobilität

Durch die Entwicklung und Produktion eigener Batterien will der Geely-Konzern seine Abhängigkeit von externen Zulieferern wie dem Batterie-Giganten CATL verringern. Damit sollen die Produktionskosten von Elektrofahrzeugen sinken und die Marge steigen. Das Akku-Flaggschiff der Geely-Tochter Zeekr, die Limousine 007, wurde bereits für das Modelljahr 2024 mit einem als "Golden Battery" bezeichneten Akku ausgestattet. Dessen ohnehin schon enorme Lade-Performance will die Marke mit einem Update nochmals gesteigert haben.

Video: Im Video: Zeekr 007 Design

Wie auch Volvo, Polestar oder Lotus gehört die Marke Zeekr zum Geely-Konzern. Technisch nutzen die Zeekr-Modelle unter anderem die PMA2+ Plattform mit 800-Volt-Technik, die wir auch von Polestar oder Lotus kennen. In der 4,86 Meter langen Oberklasse-Limousine Zeekr 007 soll demnächst aber ein komplett neuer, selbst entwickelter Akku zum Einsatz kommen: die "Goldene Batterie".

Lithium-Eisenphosphat-Chemie auf neuem Level

Bisher galt die Lithium-Eisenphosphat-Zellchemie im Vergleich zu Nickel-Mangan-Kobalt-Derivaten einerseits als sicherer, andererseits aber auch als weniger energiedicht. Geely will mit der "goldenen Batterie" nun dank neuer Materialien und eines veränderten Strukturdesigns die sogenannte Volumenausnutzungsrate auf 83,7 Prozent erhöht haben. Zum Vergleich: Die Qilin-Batterie (Nickel-Mangan-Kobalt) von CATL, die derzeit im 001 Shooting Brake und 009 Minivan von Zeekr verbaut wird, besitzt eine Volumenausnutzung von 72 Prozent.

Im Zeekr 007 – der mit dem Tesla Model S konkurrieren will – versprechen die Chinesen eine Reichweite von 870 Kilometer im dortigen CLTC-Zyklus. Mit der versprochenen Ladeleistung von 500 Kilowatt wären allerdings nicht nur asiatische Ladesäulen überfordert. Auch das europäische Schnelllade-Netzwerk ist bisher auf maximal 350 kW ausgelegt. Würde ein herkömmlicher Schnelllader allerdings 15 Minuten lang am Limit arbeiten, könnten in dieser Zeit knapp 90 Kilowattstunden durch das dicke Kabel fließen – genug Energie für mehrere hundert Kilometer Fahrstrecke.

Produktion hat bereits begonnen

Ankündigungen von zukünftigen Super-Batterien aus China gab es in den vergangenen Monaten und Jahren bereits genügend. Geely hat die Produktion der goldenen Batterie allerdings schon begonnen. Die Widerstandsfähigkeit der neuen Technik sei längst durch strenge Sicherheitstests des National Motor Vehicle Quality Inspection and Testing Center in China nachgewiesen worden. Jetzt wird die "Goldene Batterie" in Quzhou, Zhejiang (Ost-China), in Serie hergestellt.

Nachdem der erste Zeekr 007 mit einer Ladegeschwindigkeit von 4.5C angegeben wurde, hat Zeekr auf einer Pressekonferenz im August 2024 den 007 für das Modelljahr 2025 mit einem Ladetempo von 5.5C angekündigt. Die Maßeinheit C wird verwendet, um die Ladezeit von Elektroauto-Batterien anzugeben. 1C bedeutet, dass eine Batterie in einer Stunde vollgeladen ist, bei 2C dauert ein Ladevorgang eine halbe Stunde. 5.5C entspricht also einer Ladedauer von 10,9 Minuten.

Viele Vorteile mit ams+
Erhalten Sie werbereduzierten Zugang zu allen Inhalten von auto-motor-und-sport.de inkl. der digitalen Zeitschrift als E-Paper. Monatlich kündbar.

Konkret verspricht Zeekr, dass die "goldene" Lithium-Eisenphosphat-Batterie in 10,5 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufgeladen werden kann – eine Verbesserung von über vier Minuten gegenüber dem aktuellen 007 mit dieser Batterie. Zeekr nimmt damit gleichzeitig in Anspruch, das weltweit am schnellsten ladende Elektroauto zu bauen. Neben der Rekord-LFP-Batterie mit 75 kWh Kapazität liefert Zeekr den 007 optional auch mit einer 100 kWh Qilin-Batterie des CATL-Konzerns. Dennoch entschieden sich laut Zeekr bislang fast 70 Prozent der Kunden für den kleineren Akku mit dem hohen Ladetempo.  © auto motor und sport

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.