Unter dem Label Longbow entwickeln ehemalige Tesla- und Lucid-Mitarbeiter Leichtbau-Elektrosportwagen in Großbritannien. Starten sollen die bereits 2026.

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Leistung ist bei elektrisch angetriebenen Sportwagen eigentlich nie das Problem. Es ist eher das Gewicht, das auf die Performance drückt. Der neu gegründete britische Sportwagenhersteller Longbow Motors mit Sitz in London will mit seinen "Featherweight Electric Vehicles" (FEV) gegensteuern. Kommen soll der Leichtbausportwagen als Roadster und als Speedster.

Hinter dem Autobauer Longbow Motors, der 2023 gegründet wurde, stehen Daniel Davey und Mark Tapscott ehemalige Tesla- und Lucid-Mitarbeiter, die auch schon bei BYD-Entwicklungserfahrung gesammelt haben. Jenny Keisu ergänzt als kaufmännischer Part das Gründungstrio.

Klassische Linienführung

Die Philosophie hinter den Longbow-Modellen setzt auf Reduktion und Vereinfachung. Beide Modelle verfügen über ein Aluminium-Chassis, das auf minimales Gewicht und maximale Steifigkeit ausgelegt ist. Die Linienführung setzt auf eine lange Haube vorn, ein hohes Heck sowie kurze Überhänge kombiniert mit einem langen Radstand. Die Flanken sind stark eingezogen, die vorderen Radläufe durchströmt. Hinter den beiden Passagieren türmen sich zwei Airdomes auf. Die Rückansicht dominieren vier runde Rückleuchten und ein großer Diffusor. Die klassischen Frontmotorsportwagen-Proportionen sind so gewählt, dass bereits im Stand reichlich Dynamik aufkommt.

Während der Speedster auf eine Windschutzscheibe völlig verzichtet und so seine Passagiere den Elementen ungeschützt aussetzt, trägt der Roadster – was eigentlich nicht zum Roadster-Konzept passt – ein festes Dach mit flach angestellter Windschutzscheibe. Die Bezeichnung Roadster dürfte eher als kleiner Seitenhieb auf Elon Musk und den Tesla Roadster verstanden werden, an dem seinerzeit Davey und Tapscott mitgearbeitet haben.

Unter 1.000 Kilogramm

Der Longbow Speedster bringt nur 895 Kilogramm auf die Waage und soll in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 spurten können. Als Reichweite werden bis zu 440 Kilometer nach WLTP angegeben. Mit 995 Kilogramm fällt der Roadster etwas schwerer aus, bleibt aber dennoch unter der magischen 1-Tonnen-Grenze. Hier steigt die Spurtzeit geringfügig auf 3,6 Sekunden, die Reichweite auf 450 Kilometer.

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Marktstart und Preise

Zu der oder den verbauten Elektro-Maschinen macht Longbow noch keinerlei Angaben. Auch zur Batterie gibt es keine Infos. Dafür stehen schon die ersten Preise sowie das Startdatum fest. Die ersten Auslieferungen an Kunden sind für 2026 geplant. Von jeder Modellvariante werden nur 150 Exemplare in England in Handarbeit gebaut. Der Speedster kostet ab 84.995 Pfund inklusive Steuern (umgerechnet rund 101.000 Euro), der Roadster wird ab 64.995 Pfund (umgerechnet rund 77.200 Euro) angeboten. Neben den Basismodellen sollen auch exklusiver gestaltete Luminary 1st Editionen und Autograph Editionen zu haben sein. Alle Varianten können ab sofort über die Webseite des Autobauers gegen entsprechende Anzahlungen reserviert werden.  © auto motor und sport