Wer von einer hartnäckigen Erkältung lahmgelegt wird, sollte sich nicht hinters Steuer setzen. Medikamente machen es nicht besser. Sogar vermeintlich harmlose Tabletten, Säfte und Co. können die Fahrtüchtigkeit erheblich beeinflussen. Das sollten Autofahrer für den Krankheitsfall wissen.
Bei Erkältungs- oder gar Grippesymptomen, aber auch anderen Leiden setzen viele Autofahrer sofort auf Medikamente – womöglich sogar auf eine Kombination verschiedener Präparate. Darauf, sich selbst hinters Steuer ihres Autos zu setzen, wollen sie deswegen aber nicht gleich verzichten. Dabei gibt es gute Gründe, sich nach einer Mitfahrgelegenheit umzusehen. Allen voran kommt hier ein nicht zu verachtender Sicherheitsaspekt zum Tragen. Experten gehen davon aus, dass rund fünf Prozent aller hierzulande offiziell verfügbaren Medikamente die Fahrtauglichkeit negativ beeinflussen können.
Vielen Erkältungs- und Grippemitteln sind zudem aufputschende Wirkstoffe wie Koffein beigesetzt. Diese vermitteln schnell das Gefühl, gar nicht so erschöpft zu sein – oftmals ein Trugschluss. Ihre Wirkung kann über Schwächen hinwegtäuschen und auch plötzlich stoppen. Gefährliche Situation sind dann vorprogrammiert.
Parallelen zum Fahren unter Alkoholeinfluss
Die Auswirkungen auf die kognitiven und motorischen Fähigkeiten können erheblich sein. Von Kopfschmerzen über verlangsamte Reaktionen bis hin zur motorischen Unfähigkeit, beabsichtigte Fahrmanöver umzusetzen, bestehen zahlreiche Risiken. Doch damit noch nicht genug. Bei starken Krankheitssymptomen und entsprechend hoch dosierten Medikamenten sind Müdigkeit und sogar eine zeitweise Form der Bewusstlosigkeit möglich. Anders als beim ohnehin schon sehr gefährlichen Sekundenschlaf kann dieser Zustand den Zeitraum von wenigen Augenblicken deutlich überschreiten.
Wie stark sich ein Medikament auf die Fähigkeiten im Straßenverkehr auswirkt, hängt neben dem Wirkstoff und der Dosierung immer auch von weiteren Faktoren ab. Allen voran ältere sowie leichtgewichtige Autofahrer sollten hier stets vorsichtig sein. Auch dann, wenn ein starkes Medikament nach langer Zeit wieder oder erstmalig verabreicht wird, ist Vorsicht geboten. Hier sollten Sie mögliche Überreaktionen des Körpers abwarten. Letzteres gilt auch dann, wenn sie Medikamente wieder absetzen.
Gefahr von Wechselwirkungen nicht vernachlässigen
Medikamente wie ein einfacher Hustensaft haben den Ruf, völlig unbedenklich zu sein. Tatsächlich aber können Sie beispielsweise Alkohol enthalten. Aufgrund der üblichen Dosierungen ist der Alkoholanteil für sich genommen zwar meist kein Problem, in Verbindung mit anderen Wirkstoffen kann es jedoch zu schwerwiegenden Wechselwirkungen kommen. Wechselwirkungen können aber auch ohne die Beteiligung von Alkohol auftreten. Vermeiden Sie daher wenn möglich die Kombination verschiedener Medikamente vor Fahrtantritt.
Verzicht auf Medikamente nicht immer ratsam
Wer trotz körperlicher oder seelischer Leiden unbedingt selbst mit dem Auto fahren muss, sollte trotzdem nicht immer gleich auf eine eigentlich notwendige Medikation verzichten. So weist etwa der ADAC darauf hin, dass starke Kopfschmerzen die Konzentrationsfähigkeit und damit auch die Fahrtüchtigkeit erheblich einschränken können, während ein geeignetes Schmerzmittel womöglich positiven Einfluss hätte. Wenn sie sich jedoch nicht sicher über die Auswirkungen eines Medikaments sind, sollten sie vorab einen Arzt konsultieren – auch bei rezeptfreien Mitteln.
Fahrverbot nach Narkose und Co.
Unter keinen Umständen sollten Sie in den ersten 24 Stunden nach einer Narkose selbst fahren, etwa infolge eines medizinischen Eingriffs. Ähnliches gilt für Untersuchungen an den Augen, insbesondere dann, wenn der Arzt mittels spezieller Tropfen die Pupillen erweitert hat. Die Augen sind dann für einige Zeit überdurchschnittlich blendempfindlich und ermöglichen nur ein unscharfes Sehen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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