"Jetzt wäre eine Anhängerkupplung praktisch!" Bei diesem Gedanken hat sich vermutlich fast jeder Autofahrer schon einmal ertappt. Denn lange nicht jedes Fahrzeug in Deutschland verfügt über die Zugvorrichtung. Wir informieren über verschiedene Typen von Anhängevorrichtungen und die Kosten bei Nachrüstung.
Nützlich ist sie, die Anhängerkupplung am Pkw. Mal eben am Samstag die Gartenabfälle zum Ökohof bringen, den Umzug für die Tochter mit dem Hänger organisieren oder der Camping-Urlaub in Italien mit dem Wohnwagen – alles wird einfacher, wenn man die Anhängevorrichtung am eigenen Auto hat. Eigentlich lässt sich auch jedes Fahrzeug mit einer solchen ausstatten, sowohl ab Werk als auch nachträglich.
Am einfachsten ist es, die Anhängerkupplung bei einem Neuwagenkauf gleich mitzubestellen. Das ist meist die günstigste Variante. Denn in der Regel werden hier nur die Materialkosten berechnet. Außerdem spart man sich spätere Umbauten und Komplikationen. Gebrauchtwagenkäufer haben diese Möglichkeit allerdings nicht immer. Kein Problem: Eine Nachrüstung ist in den meisten Fällen möglich.
Die Nachrüstung einer Anhängerkupplung kann ins Geld gehen
Zwischen 800 und 1.000 Euro kostet es, eine Kupplung nachträglich anbauen zu lassen. Dafür muss in der Werkstatt einiges gemacht werden. Ein Stahlbügel wird am Unterboden befestigt. Darauf sitzt dann in der Mitte die Anhängerkupplung. Dann muss die Elektrik für den 13-poligen Stecker an der Kupplung verlegt werden. Manche Fahrzeuge benötigen zusätzlich einen größeren Kühler, weil der Motor im Zugbetrieb stärker belastet wird. Auch an der Auspuffanlage können Anpassungen notwendig sein. Gleiches gilt für die Heckschürze des Fahrzeugs.
Abnehmbar oder festmontiert: Eine Frage der Optik
Wer häufig einen Hänger benötigt, für den ist eine feste Anhängerkupplung sicherlich eine gute Wahl. Mancher jedoch stört sich optisch an dem Bügel am Heck, der die elegante Silhouette des Autos unterbricht. Für diesen Fall gibt es die abnehmbare Anhängerkupplung, allerdings ist dies die teurere Variante. Es gibt unterschiedliche Systeme, die technischen Voraussetzungen sind aber für feste und abnehmbare Anhängerkupplungen gleich.
Abnehmbare Anhängerkupplungen auch wirklich abnehmen
Die Anhängerkupplung darf nicht das Kennzeichen verdecken und sollte, wenn sie abnehmbar ist, im Kofferraum liegen, wenn sie nicht benutzt wird. Das ist zwar keine Vorschrift, aber durchaus empfehlenswert. Denn laut Paragraf 30c der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) dürfen keine Teile am Auto "derart hervorragen, dass Sie den Verkehr behindern könnten." Darunter können laut Verkehrsanwalt Tobias Goldkamp auch Anhängerkupplungen fallen. "Erhöht eine Anhängerkupplung einen Unfallschaden, weil sie unnötig am Fahrzeug blieb, kann das bei der Haftung berücksichtigt werden", so Goldkamp laut "SZ/dpa". Also bei Nichtgebrauch besser die Kupplung abmontieren und sicher verstauen.
Nach einem Unfall genau hinsehen
Wurde die Anhängerkupplung bei einem Unfall in Mitleidenschaft gezogen, sollte sie auf jeden Fall in einer Werkstatt begutachtet werden. Nicht immer sind alle möglichen Schäden mit dem bloßen Auge erkennbar. Unter Umständen haben sich kleinste Risse gebildet, die für die Stabilität des Bügels fatal sein können.
Welche Last zieht eine Anhängerkupplung?
Das maximale Gewicht, das eine Anhängerkupplung ziehen darf, liegt bei 3,5 Tonnen. Das schaffen in vielen Fällen allerdings nur starke und schwere SUV. Die zulässige Last des individuellen Fahrzeugs ist in den Fahrzeugpapieren eingetragen. Die Anhängelast gibt an, wie schwer der Anhänger zusammen mit einer möglichen Beladung sein darf. Sie finden diese Angaben in der neuen Zulassungsbescheinigung Teil I in den Feldern 0.1 und 0.2. Halten Sie sich unbedingt an die Beschränkungen, um sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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