Im November 2023 wurden in Deutschland 245.701 Pkw erstmals in den Verkehr gebracht. Der seit April anhaltende positive Trend ist damit beendet, denn das November-Ergebnis liegt um 5,7 Prozent unter dem Vorjahr. Insgesamt wurden 287.555 Kraftfahrzeuge im Berichtsmonat erstmals mit einem Kennzeichen ausgerüstet. Hier liegt das Minus bei 6,6 Prozent.
Dennoch kann sich das bisherige Jahresergebnis noch im Plus halten. 2.602.726 neu zugelassene Pkw nach elf Monaten sorgen für einen Zuwachs um 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Über alle Kraftfahrzeuge hinweg ergeben sich 3.200.411 Neuzulassungen und somit ein Plus von 11,1 Prozent. Damit zeichnet sich ein positiver Jahresabschluss ab. Der Vergleich zum Vorkrisenniveau fällt allerdings weiterhin deutlich negativ aus: Der deutsche Pkw-Markt liegt aktuell noch gut 22 Prozent hinter dem Volumen von 2019 zurück.
Sinkendes Interesse an BEV und PHEV
Maßgeblich für die gesunkenen Zahlen ist das nachlassende Kaufinteresse an elektrifizierten Modellen. Die Elektroauto-Neuzulassungen liegen mit 44.942 um 22,5 Prozent unter dem Vorjahr. Ihr Anteil an den Gesamt-Neuzulassungen liegt bei 18,5 Prozent. Hybrid-Modelle kommen auf 78.587 Neuzulassungen; elf Prozent weniger als im Vergleichsmonat aus dem Vorjahr. Die darin enthaltenen PHEV-Varianten stürzen gar um 59,3 Prozent auf 18.124 Modelle ab. Der Marktanteil liegt nur noch bei 7,4 Prozent. Klar zulegen konnten dagegen die Benziner. 81.734 Autos mit Otto-Antrieb bedeuten ein Plus von 12,5 Prozent. Ihr Anteil betrug 33,3 Prozent. Diesel halten sich mit 39.470 Neuwagen (- 1,0 Prozent) etwa auf Vorjahresniveau. Der Anteil der Selbstzünder am Gesamtmarkt liegt bei 16,1 Prozent. Weiter nur ein Nischendasein fristen die Gasantriebe. Es kamen 913 flüssiggasbetriebene Pkw zur Neuzulassung (0,4 %/-38,7 %) und 50 Pkw mit Erdgasantrieb (0,0 %/-58,0 %).
Die wichtigsten Details der Neuzulassungen November 2023:
- Anteil Benziner: 33,3 % (+ 12,5 %)
- Anteil Diesel: 16,1 % (- 1,0 %)
- Anteil Elektro: 18,3 % (- 22,5 %)
- Anteil Flüssiggas-Fahrzeuge: 0,4 % (- 38,7 %)
- Anteil Erdgas-Fahrzeuge: 0,0 % (- 58,0 %)
- CO₂-Ausstoß: 111,2 g/km nach WLTP (+ 15,1 %)
Klima krankt, SUV blühen
Ungerührt von allen Klimadiskussionen greifen Neuwagenkäufer vorzugsweise weiter zu SUV und Geländewagen-Modellen. Das SUV-Segment schrumpfte zwar um 5,3 Prozent, beansprucht aber immer noch 29,2 Prozent des Gesamtmarkts. Um 2,3 Prozent abwärts ging es bei den Geländewagen, die auf zwölf Prozent Marktanteil kommen. Zusammengenommen stellen beide Segmente immer noch über 41 Prozent des Gesamtmarkts. Die Kompaktklasse wächst um ein Prozent und beansprucht 17,2 Prozent des Marktvolumens. Die Kleinwagen erreichten mit einem Zuwachs um 7,5 Prozent einen Anteil von 12,6 Prozent. Die Mittelklasse schrumpft um 14,4 Prozent und erreichte einen Anteil von 10,8 Prozent. Die Obere Mittelklasse erreichte mit 12,1 Prozent das deutlichste Zulassungsplus; ihr Anteil betrug 3,9 Prozent. Bei den Wohnmobilen zeigte sich ebenfalls ein zweistelliger Zuwachs mit 10,5 Prozent; der Anteil betrug hier 1,4 Prozent. Bei allen weiteren Segmenten zeigten sich Rückgänge, die bei den Mini-Vans (-40,3 %/0,6 %), den Minis (-32,8 %/4,4 %), den Sportwagen (-26,7 %/0,6 %), den Großraum-Vans (-15,9 %/2,1 %), der Oberklasse (-14,3 %/0,9 %) und den Utilities (-12,4 %/3,6 %) jeweils zweistellig ausfielen.
Von der bisherigen positiven Marktentwicklung im Jahr 2023 können fast alle Marken profitieren. Von den großen Herstellern bleiben nur Mitsubishi sowie Honda deutlich hinter ihrem Vorjahresergebnis zurück. Auch Renault und Toyota verzeichnen kleine Rückgänge. Die detaillierten Markenergebnisse sehen Sie in der Fotoshow.
Weiter gute Stimmung auf dem Gebrauchtmarkt
Der Gebrauchtmarkt kann seine positive Entwicklung auch im November fortsetzen. Im vergangenen Monat wechselten 530.918 Autos den Besitzer und damit 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Über alle Kfz hinweg verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 594.611 Halterwechsel (+ 7,1 %). Entsprechend positiv stellt sich auch die bisherige Jahresbilanz dar. Bei den Pkw summieren sich die Halterwechsel nach elf Monaten auf 5.599.461 Autos (+ 7,4 %). Über alle Kfz hinweg ergeben sich 6.543.490 Besitzumschreibungen (+ 6,1 %). © auto motor und sport
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