Ein plötzlicher Wetterumschwung könnte erneut zu einem schweren Unfall geführt haben. Auf der A2 bei Oelde in Nordrhein-Westfalen kamen zwei Menschen ums Leben, mehrere wurden verletzt. Zum Unfallzeitpunkt soll Starkregen eingesetzt haben. Umso wichtiger ist es, dass Autofahrer wissen, wie sie sich in Extremsituationen richtig verhalten.

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Am späten Dienstagnachmittag ereigneten sich auf der A2 im Münsterland gleich mehrere Unfälle, bei denen zwei Menschen starben und über 30 Personen verletzt wurden. An der Anschlussstelle Oelde kam es zu einer Massenkarambolage mit 14 beteiligten Autos. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, soll zum Unfallzeitpunkt Starkregen eingesetzt haben, woraufhin mehrere Autofahrer stark bremsten. In der Folge kam es zu mehreren Auffahrunfällen. Einige Fahrzeuge überschlugen sich sogar. Da sich derartige Unfälle, bei denen ein plötzlicher Wetterumschwung als mögliche Unfallursache ausgemacht wird, immer wieder ereignen, sollten Autofahrer wissen, wie sie in Extremsituationen richtig reagieren. Gerade jetzt im Herbst ist da Risiko besonders hoch.

Starkregen und Aquaplaning

Gerade im Herbst kommt es immer wieder zu starken Regenfällen, die mitunter ganz plötzlich auftreten und Autofahrer schnell überfordern können. Abgesehen von den damit verbundenen Sichtbehinderungen, haben die Niederschläge auch zur Folge, dass sich in sehr kurzer Zeit viel Wasser auf der Straße ansammelt, wodurch sich die Aquaplaning-Gefahr erhöht. Der ADAC rät Autofahrern deshalb in diesen Situationen die Geschwindigkeit zu verringern und nicht schneller als 80 km/h zu fahren. Wichtig hierbei ist, dass das Tempo gleichmäßig reduziert und nicht plötzlich gebremst wird. Nur so haben nachfolgende Fahrzeuge auch die Möglichkeit rechtzeitig zu reagieren. Außerdem ist es empfehlenswert, versetzt zu Spurrillen zu fahren, da sich hier das Wasser besonders tief staut.

Um nicht sprichwörtlich ins Schwimmen zu geraten, können einigen Anzeichen für Aquaplaning bereits frühzeitig erkannt werden. Hierzu zählen unter anderem untypisch laute Wassergeräusche am Fahrzeugunterboden und in den Radkästen, eine sich plötzlich ändernde Motordrehzahl und weniger Rückmeldung in der Lenkung. Wird das Fahrzeug plötzlich manövrierunfähig, sollte trotz Panik die Ruhe bewahrt. Kräftiges Bremsen und starkes Gegenlenken gilt es unbedingt zu vermeiden. Das Lenkrad sollte nach Möglichkeit ruhig gehalten und die Bremse sanft und gleichmäßig betätigt werden, bis sich das Auto wieder unter Kontrolle befindet.

Herbststürme nicht unterschätzen

Eine weitere Gefahr geht von Herbststürmen oder plötzlichen Windböen aus. Gerade auf der Autobahn, auf freien Landstraßen und insbesondere auf Brücken oder an Waldschneisen ist das Risiko von einer Sturmböe zur Seite gedrückt zu werden, sehr groß. Vorsicht ist auch bei Überholvorgängen geboten, da auch aus dem Windschatten heraus, plötzlich starke Böen auftreten können.

Um die Unfallgefahr zu reduzieren, gilt es zum einen im Radio auf Sturmwarnung zu achten und zum anderen die Landschaft zu beobachten. Biegen sich Bäume und Sträucher stark zur Seite, ist es an der Zeit, seine Geschwindigkeit zu reduzieren. Denn auch beim Sturm gilt: Je niedriger das Tempo, desto mehr Zeit bleibt zum Reagieren.

Schlechte Sicht und rutschige Straßen

Aber nicht nur ein plötzlicher Wetterumschwung kann im Herbst das Unfallrisiko erhöhen. Auch alltägliche Probleme spielen eine Rolle. Ein typisches Herbstproblem ist die tief stehende Sonne, die schon am Nachmittag für erhebliche Sichtbehinderungen sorgt. Aus diesem Grund sollten Autofahrer immer eine Sonnenbrille im Auto liegen haben und ausreichend Abstand zum Vordermann halten.

Für rutschige Straßenverhältnisse sorgen zu allem Überfluss Laub und Dreck auf dem Asphalt. Fällt dann auch noch Regen, wird die Rutschgefahr noch größer. Gerade in Waldregionen und hinter Kurven sollte sich die Aufmerksamkeit deshalb auf die Straße richten und auch hier das Tempo angepasst werden.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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