Der Schreibstil von Charles Bukowski, Albrecht Dürers Pinselstrich, der Gesang von Chris Cornell – die Menschheit hat viele Dinge hervorgebracht, die unverwechselbar sind. Und wie das mit herausragenden Errungenschaften so ist, polarisieren sie und treffen nicht jedermanns Geschmack. Okay. Diplomatischer können wir dieses Thema wirklich nicht einleiten.

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Vermutlich wäre es gar nicht nötig, den Namen des Tuners zu verschriftlichen, der das "P9LM EVO 900 Cabrio"... nunja... zu verantworten hat. In der Pressemitteilung schreibt das Unternehmen aus dem Fichtelgebirge etwas von einer "unverwechselbaren Handschrift" und wir sind geneigt, da zuzustimmen. Es handelt sich natürlich um Mansory. Eine Firma, deren Produkte sich auf Märkten großer Beliebtheit erfreuen, deren Klima wahlweise sehr kalt oder sehr heiß ist.

Denn 911 erkennt man grade noch

Grundlage für das Fahrzeug mit der leicht sperrigen Bezeichnung ist das aktuelle Porsche 911 Turbo S Cabrio. Trotz der Flut von Carbon-Anbauteilen ist es dem Tuner nicht gelungen, die gleichermaßen unverkennbare Handschrift der Zuffenhausener gänzlich weg zu veredeln. Schürzen, Schweller, Fronthaube, Heckflügel, Außenspiegel – alles von Mansory aus Carbon gebacken. Auf den Fotos sind die Modifikationen dank der grauen Grundlackierung gut zu erkennen. Es handelt sich um all jene Elemente, die aussehen, als habe sie die Klasse 3C der örtlichen Grundschule nach einem Bastel-Projekt mit Uhu angeklebt. Wobei – und das sei der guten Ordnung halber angemerkt – die Verarbeitungsqualität des süddeutschen Tuners kann sich in Wahrheit wirklich sehen lassen.

Was Sie nicht sehen können, ist das performanceorientierte Tuning unter dem opulenten Kleid. Größere Turbolader, neue Ladeluftkühlung, angepasste Lüftersteuerung, neue Downpipes und eine eigene Abgasanlage sorgen in Kombination mit der obligatorischen Anpassung der Steuergeräte für einen Leistungssprung von 650 auf 900 PS und von 800 auf 1.050 Newtonmeter maximales Drehmoment.

Schneller und schneller schnell

Laut Mansory schlägt sich das nicht nur in einer flinkeren Sprint-Zeit (2,5 Sekunden auf 100 km/h), sondern auch in einer erhöhten Vmax von 340 km/h (315 km/h Serie) nieder. Der Sprintverbrauch? In der Pressemitteilung ist von 12,5 Liter auf 100 Kilometer die Rede, was den Durst des Serienmodells um nur 0,2 Liter übertrifft. Ob das bei der erwartbar deutlichen Verschlechterung des Luftwiderstandbeiwerts in der Praxis haltbar ist, müsste uns dann einer der sieben Kunden verraten. Mehr Exemplare wird es nämlich nicht geben.

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Wie üblich können Sie bei der Bestellung ihre individuellen Wünsche für den Innenraum mit den zuständigen Mitarbeitern des Tuners besprechen. Für das Foto-Fahrzeug fiel die Wahl auf eine Optik, die an Schwimmbäder der nordamerikanischen 70er-Jahre erinnert. Das leuchtende Türkis findet sich indes als Akzentfarbe auch auf Bremssätteln, Modellplaketten und in Schriftzügen wieder. Ob Sie mit einer noch extravaganteren Farbwahl die Unverwechselbarkeit weiter steigern können? Ungewiss.   © auto motor und sport

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