Rezvani ist eine kleine US-Automobilmanufaktur, die mittlerweile in Helena (Montana) ansässig ist. Den ersten Sportwagenaufschlag lieferte Rezvani 2014 mit dem ersten Beast, das die Technik des Ariel Atom nutzte und den der Hersteller mit einer neuen Karosserie veredelte. Später wechselte das Modell auf das Chassis der Lotus Elise. Jetzt gibt es ein neues, spektakuläres Beast. Den Gen-Pool für die Neuauflage liefert die Corvette C8.
Biturbo-V8 mit über 1.000 PS
Die GM-Gene sieht man dem Rezvani Beast an allen Ecken und Enden an. Zum echten Beast machen den Zweisitzer die geänderten Details. So wurde der bekannte 6,2-Liter-V8 hinter den Passagieren mit zwei Turboladern aufgeplustert. Ordentlich angeblasen entspringen den acht Brennräumen 1.000 hp (umgerechnet 1.014 DIN-PS) sowie ein maximales Drehmoment von 1.190 Nm. Den Kraftfluss zu den Hinterrädern sichert weiter das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe mit integrierter Differenzialsperre aus der Corvette. Weitere Daten bleibt Rezvani bislang schuldig, proklamiert aber eine Spurtzeit von null auf 60 mph (96,6 km/h) von 2,5 Sekunden. Die Viertelmeile schafft das Beast in 9,6 Sekunden.
Carbon-Hülle im neuen Design
Die Linienführung des Rezvani Beast lehnt sich eng an das Corvette-Design an. Für mehr Exklusivität und weniger Gewicht – Rezvani verspricht 1.340 Kilogramm – trägt das Beast allerdings ein Karosseriekleid komplett aus Carbon. Dessen Nase duckt sich tiefer und positioniert die LED-Scheinwerfer unter die Haubenkante direkt über die großen Lufteinlässe, die unten von einem großen Spoiler begrenzt werden. Für mehr Dynamik an den Flanken sorgen Entlüftungskiemen hinter den Vorderrädern sowie ansteigende Sicken, die in große Luftschächte vor den Hinterrädern münden.
Am Heck setzt das Beast auf einen verlängerten Überhang. Die vier Auspuffendrohre türmen sich jeweils im Doppelpack in den Schürzenecken. Dazwischen spannen sich ein großer Diffusor und ein Entlüftungsgitter auf. Die flach gehaltenen Rückleuchten am lang auslaufenden Dach ducken sich unter einen kleinen Heckspoiler. Neu gestaltet wurde ebenfalls die komplette Heckabdeckung. Mittig sitzt ein kleines, senkrecht stehendes Fenster. Die daneben ablaufenden Dachbögen öffnen sich zu Luftschlünden für den V8. Dazwischen bietet auch das Beast ein kleines Fenster, das den Blick auf den Motor freigibt. Weitere Features sind die nach schräg vorne oben öffnenden Türen sowie das herausnehmbare Dachteil – ein weiteres Corvette-Erbe. Kleines Gepäck findet seinen Platz im Stauraum unter der vorderen Haube. Ob das Staufach der Corvette im Heck erhalten geblieben ist, ist nicht bekannt.
Viel Corvette blieb auch im Cockpit erhalten. Rezvani-Flair bringen eine neu gezeichnete Abdeckung des Kombiinstruments, die ebenso den Infotainment-Touchscreen umfasst. Die von der Armaturentafel abfallende Schalterleiste der Corvette wurde aber komplett gestrichen. Futuristisch gibt sich das Volant. Rezvani setzt auf ein oben offenes Lenkrad im Yoke-Stil mit verschiedenen Bedienelementen.
Gas-Masken, Pfefferspray und Panzerung
Völlig abgefahren wird der Rezvani Beast, wenn Kunden die 007-Option ziehen. Dann werden schusssichere Reifen aufgezogen und ein Nachtsichtgerät mit Infraroterkennung montiert. Hinzu kommen verschiedene Signalleuchten, Blendscheinwerfer, Pfefferspray-Zerstäuber, eine gegen EMP abgesicherte Elektronik-Architektur, ein Erste-Hilfe-Kit samt Defibrillator sowie Atemschutz-Masken für Fahrer und Beifahrer. Und auf Knopfdruck kann der Rezvani seine Umgebung mit Rauch einnebeln. Ist noch mehr Sicherheit gefragt, bringt ein weiteres Optionspaket eine schusssichere Karosserie sowie Panzerglas.
Exklusive Auflage, exklusive Preise
Den ganzen Agenten-Kram gesteht Rezvani aber maximal 20 Kunden zu, denn mehr als 20 Exemplare des Beast sollen nicht gebaut werden. Vorbestellt werden kann das Beast bereits. In der Basiskonfiguration werden 485.000 Dollar (umgerechnet rund 452.600 Euro) verlangt. Für die 007-Option stehen 45.000 Dollar (umgerechnet rund 42.000 Euro) in der Aufpreisliste. Weitere 55.000 Dollar (umgerechnet rund 51.300 Euro) kostet das Panzerungs-Paket. Offen bleibt noch, ab wann die ersten Beast-Modelle ausgeliefert werden. © auto motor und sport
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