Die warmen, sonnigen Frühlingstage holen die Biker aus ihrem Winterschlaf und führen sie direkt auf die Piste. Hier treffen die Motorradfahrer wieder auf Autofahrer, was Jahr für Jahr zu neuen, gefährlichen Situationen führt.

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Viele Biker behaupten, man würde das Motorradfahren nicht verlernen. Das mag sein, aber auch Routiniers müssen sich nach der langen Pause erst einmal an ihre Maschine gewöhnen – Gleiches gilt für die Autofahrer, die in den letzten Monaten nur selten auf Motorräder getroffen sind. "Auto- und Motorradfahrer müssen aufeinander Rücksicht nehmen", empfiehlt der AvD daher und mahnt zu einer Eingewöhnungsphase. Grundlage hierfür ist vor allem die Einschätzung von Geschwindigkeiten: Autofahrer sollten niemals einen heranbrausenden Biker in dessen Tempo unterschützen. Motorradfahrer sollten dagegen jederzeit damit rechnen, übersehen zu werden. Das gilt besonders an Kreuzungen und Ausfahrten.

Frühjahrs-Check für Motorradfahrer

Allein in Deutschland sind 3,7 Millionen Zweiräder unterwegs und denen ist zu empfehlen, vor der ersten Fahrt erst einmal die Technik zu überprüfen. Vielleicht haben sich in der Winterpause Mängel eingeschlichen. Wie ist es um Luftdruck, Batterie, Gabelöl, Bremsen und Lichtanlage bestellt? Checken Sie dazu, ob ihre Motorradkleidung, deren Protektoren und der Helm intakt sind. Ein von Kratzern übersätes Visier kann beispielsweise bei Regen und unglücklichem Lichteinfall zu einer großen Gefahr werden.

Für Biker: Lebensgefahr im toten Winkel

Wer endlich wieder im Sattel sitzt, sollte es zunächst bei Probefahrten belassen und nur langsam auf Touren kommen. Der AvD warnt zudem davor, links parallel zu den Autos auf deren Spur zu überholen oder sich im dicht gestaffelten Verkehr durchzuschlängeln. Auch das Fahren im toten Winkel oder knappes Einscheren kann lebensgefährliche Folgen haben.

Autofahrer werden dagegen dazu angehalten, keine Zigaretten aus dem Fenster zu werfen. Das ist nicht nur grundsätzlich verboten, weil dadurch die Umwelt verschmutzt wird, sondern kann für Motorradfahrer gravierende Folgen haben. So kann beispielsweise der Stummel zwischen Overall und Helm gelangen. "Auch vor dem Benutzen der Scheibenwischanlage sollte man sich vergewissern, dass kein Zweiradfahrer hinter oder neben einem ist", so der AvD. Bekommt ein Biker das Spritzwasser ab, kann seine Sicht erheblich beeinflusst werden.

Für Autofahrer: Nicht ärgern, passieren lassen

Zudem bittet der AvD Autofahrer, sich nicht über Motorradfahrer aufzuregen, wenn diese an roten Ampeln oder im Stau nach vorne fahren. Dies mag ärgerlich sein, da man selbst in der Blechlawine feststeckt, und ist juristisch auch nicht erlaubt, wird meistens jedoch von den Behörden toleriert, da die Hitzeentwicklung unter der Motorradkluft im Hochsommer für den herumstehenden Fahrer extrem ist.

Generell haben gegenseitige Provokationen nichts im Straßenverkehr zu suchen. Auto- wie auch Motorradfahrer sollten sich außerdem immer im Klaren darüber sein, dass der Biker bei einem Unfall im Zweifelsfall lebensgefährlich verletzt werden kann, da er kaum Sicherheitsreserven besitzt.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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