Mehr Federweg, umgekrempelte Geometrie, bekannte Ausrichtung: Santa bringt das überarbeitete Hightower um die Ecke – und das schon drei Monate vor Weihnachten. Mit nun 160/150 mm Federweg positioniert es sich klar im vielseitigkeitversprechenden All-Mountain-Segment. Wir haben alle Infos zum Bike – und einen ersten Test. Prof konnte das Rad bereits über krasse Trails in den Westalpen jagen.

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Die kalifornische Kultmarke schickt sein beliebtes All-Mountain-Rad Hightower in die nächste Runde. Generation Vier des Klassikers soll ein "Do-it-all"-Allrounder mit breitem Modellportfolio sein.

Kurz & knapp: Santa Cruz Hightower MY2025

  • All-Mountain-Neuauflage der US-Kultmarke
  • fünf Rahmengrößen von S bis XXL
  • sechs verschiedene Modellvarianten
  • Carbon-Rahmen in zwei Güteklassen (C & CC)
  • Preise zwischen 5499 und 11.499 Euro
  • Gewicht: 15,62 bis 14,38 kg

Die wie das MOUNTAINBIKE Magazin 1994 von Ex-Skateboarder Rob Roskop gegründete Radmarke Santa Cruz ist auch hierzulande heiß begehrt. Mit Grund für den Erfolg ist der Kultstatus des Herstellers aus Nordkalifornien, aber auch die große Auswahl an Modellen mit cool klingenden Namen. Ob Tallboy, Nomad, Megatower, Bronson oder das hier getestete, neue Hightower: Dank des immensen Angebots deckt Santa Cruz auch die Diversität der Laufradgrößen ab.

Im All-Mountain-Segment setzt das (ebenfalls jüngst renovierte) Bronson auf einen "Mullet"-Aufbau (vorne 29", hinten 27,5"). Das Hightower ist das 29"-Äquivalent. Gleichermaßen verhält es sich bei den Enduros Megatower (29") und Nomad (MX) sowie den Trailbikes Tallboy (29") und 5010 (MX).

Was ist neu am Hightower?

Zurück zum neuen Hightower, das wie gehabt auf einen Carbon-Rahmen setzt. Bzw. zwei, denn es gibt zwei verschiedene Kohlefasergüteklassen: C und CC. Jeweils drei Modelle bieten die Amis an. Eine Alu-Variante gibt es nicht. Neu ist das Mehr an Federweg. Während das "alte" Hightower 145/150 mm Federweg bot, liegen nun 160 mm Hub vorne und 150 mm Federweg hinten an. Typisch für die All-Mountain-Kategorie. Das Wörtchen "alt" ist für das zuletzt erst 2022 fürs Modelljahr 2023 überarbeitete Santa Cruz Hightower definitiv eine Übertreibung. Zwei Jahre Produktzyklus ist selbst für die schnelllebige Radbranche arg kurz. Das erste Hightower launchte Santa übrigens 2016 – bereits mit großen 29er-Wheels. Dafür mit nur 135 mm Heckfederweg.

Damals wie heute gibt es das Rad in fünf Rahmengrößen (S-XXL). Die Kettenstreben wachsen mit und sogar das Carbon-Layup ist je nach Größe angepasst. Santa Cruz bleibt auch in Generation 4 des Hightower beim "Lower-Link"-Design mit tief im Bike liegendem Dämpfer, hat der VPP-Kinematik aber eine neue Kennlinie verpasst. Die Linkage sitzt etwas tiefer und weiter vorne als beim Vorgänger. Die daraus resultierend tiefere Anti-Squat-Wert soll für mehr Traktion sorgen. Typisch Santa Cruz wird auf Schnickschnack verzichtet und Wert auf Wartungsfreundlichkeit gelegt. So gibt es eine klassische, integrierte Kabelführung durchs Steuerrohr. So wird auch auf ein geschraubtes BSA-Tretlager gesetzt. Das Staufach namens "Glovebox" ist weiterhin an Bord.

Santa Cruz Hightower: Geometrie

Auch die Geometrie wurde nicht unberührt gelassen. Während der Lenkwinkel von Generation 2 zu 3 bereits um ein Grad flacher wurde und dann 64,5 Grad maß, steht die Front nun bei für ein AM-Bike sehr flachen 63,9° (Low) oder 64,2° (High). Per Flip-Chip lassen sich wie gehabt die Werte feinjustieren. Mit 77,6° (M/Low) ist der Sitzwinkel auch deutlich steiler geworden. Zuvor waren es rund 76,5 Grad. Ebenso gewachsen ist der Reach, auf nun 460 mm in M, 480 mm in L bzw. 500 mm in Rahmengröße XL.

Für Santa Cruz ist das Hightower das "Do-it-all-Bike" im eigenen Portfolio. Hintergrundideen bei der Hightower-Überarbeitung waren für den Hersteller maximale Traktion, ein geerdetes, sattes Fahrgefühl, ein sicheres Handling sowie starkes Fahrwerk.

Modelle & Preise

Sechs Modelle bietet Santa Cruz vom Hightower an, je drei mit dem einfacheren C-Carbon-Layup und drei mit dem Highend-CC-Rahmen – einzeln als Frameset für 3899 Euro zu haben.

Das günstigste Komplettbike (15,62 kg) liegt preislich bei 5499 Euro. Dafür gibt es am Hightower C R eine Rock-Shox-Lyrik-Base-Forke (einziges Rad mit "nur" 150 mm Hub vorne) sowie Sram NX. Das teuerste der drei C-Modelle mit Srams GX Transmission sowie Fox-Performance-Elite-Fahrwerk kostet bereits stolze 7399 Euro, wiegt damit weniger als 15 Kilo.

Das wiederum günstigste CC-Modell XO AXS mit Sram-X0-Transmission-Gruppe wiegt 14,65 Kilo und kostet 8799 Euro. Für selbiges Bike mit Reserve-Carbon-Wheels – das Rad haben wir bereits testen dürfen, s. unten – sind 9999 Euro fällig. Gewicht laut Santa Cruz: 15,59 kg. Wie auf Santas Carbon-Rahmen gibt es auf die 30HD-Laufräder mit Carbon-Felgen lebenslange Garantie. Noch teurer ist das Topmodell XX AXS RSV. Bei 11.499 Euro ist das Ende der Fahnenstange erreicht, verbaut ist die kabellose Highend-Schaltgruppe XX Transmission vom Branchenriesen Sram. Dafür soll es unter 14,4 kg wiegen.

An allen drei CC-Varianten ist dasselbe Fahrwerk verbaut. Ein Fox Float X Factory quetscht bis zu 150 mm Federweg aus dem VPP-Hinterbau, während die Fox 36 Factory 160 mm Hub zur Verfügung stellt. Ebenso gleich bei allen CC-Modellen ist der Verzicht auf einen Kabelkanal für einen Schaltzug. Erstmal kein Problem, für Selbstaufbauten des Framesets schränkt das die Teileauswahl aber leider ein. Die vier Modelle mit dem AXS-Namenszusatz (= elektrische Schaltung an Bord) setzen allesamt auf Maven-Bremsen von Sram.

First Ride – Hightower MY25

Testfahrer Thomas "Prof" Schmitt gehört inzwischen zum MOUNTAINBIKE-Inventar wie die Kette zur Kassette. Er durfte das Hightower in der Ausstattungsvariante CC XO AXS RSV beim Press Camp in alpinem Terrain rund um Cuneo (IT) bereits ausgiebig testen. Sein Testeindruck:

"Santas Ansätze, auf denen das neue Hightower basiert, sind auf dem Trail gleich gut zu spüren. Das Bike ist weder ultraleicht noch ultrawuselig (somit aber auch absolut nicht nervös!), dafür aber äußerst laufruhig. Mit einem racig-straffen Fahrwerk vermittelt es viel Sicherheit. An Gegenhalt fehlt es dem Fahrwerk nicht, es ist ziemlich "supportive". Insbesondere in groben Highspeed-Passagen marschiert das Hightower besonders zügig voran. Man fühlt sich nicht "im Sofa versunken", sondern gut im Hub stehend, sicher und wohl. Trotz der ausgeprägten Spurstabilität kurvt das Bike noch immer sehr gut durch enges Terrain und steht sich dabei nicht selbst im Weg. Keine Gazelle, aber sehr solide bergauf: Der Hinterbau generiert gute Traktion und agiert recht antriebsneutral. Insgesamt lässt sich die 4. Generation des Twentyniners als enduriges All-Mountain für ambitionierte Pilot*innen bezeichnen."

++ Rückblick 2022: Santa Cruz Hightower MY23 ++

Das wichtigste auf einen Blick:

  • sechs Modelle von 5499 bis 10.999 Euro
  • dritte Generation des 29''-All-Mountains
  • 150/145-mm-Fahrwerk
  • modernere Geo, überarbeitete Kinematik

Auffälligste Neuerung ist die "Glovebox" (Deutsch: Handschuhfach) im Unterrohr. Weniger offensichtlich sind die Änderungen an Geometrie und Hinterbaukinematik. Der um 1° flachere Lenkwinkel (nun 64,5°), größenspezifische Kettenstreben mit Maßen zwischen 432 mm bei Größe S und 444 mm bei Größe XXL sowie ein tieferes Tretlager sollen die Fahrdynamik weiter verbessern.

Interessanterweise bleibt der Reach fast unverändert zum Vorgänger und fällt mit 472 mm bei Größe L vergleichsweise kompakt aus. Auch der Lenkwinkel bleibt mit um 76,5° gleich. Typisch Santa Cruz, gibt es lebenslange Garantie auf Rahmen und Laufräder. Preislich liegen die Modelle zwischen 5499 Euro und 10 999. Den CC-Rahmen gibt es auch als Kit für 3799 Euro.

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Das US-Fully kommt mit 150 mm Federweg an der Front und 145 mm hinten. In einen ersten Test schickte Santa Cruz uns die edelste Variante für stolze 10.999 Euro. Wie üblich bei Santa Cruz wird der Rahmen in zwei Carbon-Güteklassen angeboten. Das Topmodell kommt selbstredend im leichteren "CC"-Layup. Trotz der üppigen Ausstattung wiegt das Hightower 14,1 Kilo – das ist für ein All-Mountain im grünen Bereich, etwas leichter hätten wir es uns gemessen am hohen Preis aber gewünscht. Fazit: Edler und detailreicher Carbon-Rahmen, noble Ausstattung, ausgewogene "Ideal-Geometrie" und ein perfekt performendes Fahrwerk – viel mehr All-Mountain geht nicht! Das Hightower ist ein Traumrad zum leider extremen Preis.  © Bike-X

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