Die Augen tränen, die Nase läuft: Wenn die Pollensaison startet, ist das für Allergiker wahrlich kein Spaß. Richtiggehend gefährlich wird es, wenn einen Niesattacken während der Autofahrt ereilen. Mit diesen Tipps kommen Sie trotzdem sicher ans Ziel.
Frühblüher wie Erle und Hasel machen Pollenallergikern schon ab Januar das Leben schwer. Wenn das Frühjahr naht, intensiviert sich die Belastung - und alltägliche Dinge wie Autofahren können zur Herausforderung werden.
Niesattacken und Nebenwirkungen von Medikamenten erhöhen das Unfallrisiko. Allergiker sollten ihr Auto möglichst pollenfest machen.
Auto mit Klimaanlage und Pollenfilter ausstatten
Die wohl effektivste Vorkehrung zum Schutz vor Pollen im Auto ist eine Klimaanlage mit Pollenfilter. Während die Klimaanlage für saubere, trockene Luft sorgt, verhindert der Pollenfilter das Eindringen von Pollen und normalerweise auch von Feinstaub.
Ein Aktivkohlefilter filtert obendrein gasförmige Verbindungen. Auch Gerüche können schließlich allergische Anfälle auslösen. Heutzutage sind solche speziellen Innenraumfilter häufig schon ab Werk verfügbar.
Einmal im Jahr oder spätestens alle 15.000 Kilometer sollten Sie den Pollenfilter tauschen. Falls Ihr Auto keinen besitzt: Erkundigen Sie sich, wie Sie einen nachrüsten können.
Allergieauslöser minimieren
Ein Pollenfilter fängt nur ab, was über die Lüftung in den Innenraum des Autos gelangen könnte. Wenn Sie selbst die Pollen von außen ins Fahrzeug tragen, ist jeder Filter machtlos.
Achten Sie darauf, nicht unter Bäumen zu parken, wo Ihr Fahrzeug von Pollen geradezu überschüttet wird. Jacken, die Blütenstaub abbekommen haben, verstauen Sie vor der Fahrt besser im Kofferraum.
Außerdem ist es empfehlenswert, den Innenraum des Autos regelmäßig zu reinigen. Besonders wichtig ist es dabei, die Polster abzusaugen und Flächen gründlich abzuwischen – am besten mit antistatischen Tüchern, damit Pollen später schwerer daran haften bleiben.
Pollenbelastung während der Fahrt gering halten
Während der Fahrt sollten Allergiker Fenster und Schiebedach ihres Fahrzeugs geschlossen halten, um ein Eindringen des Blütenstaubs in den Innenraum zu verhindern.
Aus dem gleichen Grund empfiehlt es sich, die Lüftung in Gebieten mit starkem Pollenflug auf Umluft zu stellen. Diese Maßnahme sollte jedoch nur kurz erfolgen: Im Umluft-Modus wird keine Frischluft mehr von außen angesaugt. Gerade im Sommer kann das ohne Klimaanlage zu einer echten Herausforderung werden.
Pollenbelastete Gebiete meiden
Wenn möglich, planen Sie insbesondere längere Routen so, dass Sie Gebiete mit hoher Belastung umfahren. Als Reisezeit bieten sich in Städten die frühen Morgenstunden und auf dem Land die späten Abendstunden an: Dann ist der Pollenflug deutlich geringer als über den Tag verteilt.
Wann und wo welche Pollen am meisten unterwegs sind, sagt Ihnen zum Beispiel der Pollenflug-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes, der österreichische Pollenwarndienst oder die Pollenprognose des Allergiezentrums Schweiz. Es gibt zahlreiche weitere Portale, die über Heuschnupfen und Pollenflug informieren.
Unfälle vermeiden – im Ernstfall richtig reagieren
Bei plötzlichen heftigen Niesanfällen kommt es für Autofahrer auf die richtige Reaktion an. Denn ein unkontrollierter Blindflug kann schlimme Folgen haben.
Schon bei Tempo 50 legen Sie pro Sekunde knapp 14 Meter zurück, bei 80 km/h sind es etwa 22 Meter, bei Tempo 120 sogar mehr als 33 Meter.
Wenn Sie ein Niesanfall ereilt, sollten Sie nach Möglichkeit am Straßenrand halten. Ist das nicht möglich, dann versuchen Sie die Augen offen zu halten und bremsbereit zu sein.
Eine großflächige Sonnenbrille, aber auch ein Mund- und Nasenschutz können helfen, die Wahrscheinlichkeit von Niesanfällen zu verringern.
Vorsicht bei Medikamenten
Medikamente können helfen, Allergiesymptome zu lindern. Doch wenn Sie Arzneimittel nehmen und sich hinters Steuer setzen wollen, ist Vorsicht geboten: Manche Antiallergika können Müdigkeit verursachen und die Reaktionsfähigkeit vermindern.
Lesen Sie daher den Beipackzettel gründlich, um die Aus- und Nebenwirkungen zu kennen. Zudem können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten und negative Effekte noch verstärken.
Bitten Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt, ein anderes Medikament zu verschreiben. Denn ein Unfall unter Medikamenteneinfluss kann zum Verlust des Versicherungsschutzes führen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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