Stellantis hat nicht genügend Verbrennungsmotoren für die Produktion in seinem Werk in Warren (Michigan). Jetzt pausiert die Herstellung wochenlang.

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Stellantis muss die Produktion seiner SUV Jeep Wagoneer und Grand Wagoneer in seinem Werk in Warren im US-Bundesstaat Michigan für mehrere Wochen pausieren. Der Grund: Es fehlt an den nötigen Verbrennungsmotoren. Diese nutzt Ram auch für seinen Pick-up Ram 1500, der sich aktuell besser verkauft als die genannten SUV-Modelle. Also gehen die verfügbaren Motoren zur Ram-Pick-up-Produktion im nur zwölf Fahrminuten nördlich von Warren gelegenen Montagewerk Sterling Heights.

Die vorläufige Werk-Stilllegung beginnt am 14. April 2025 und dauert voraussichtlich vier Wochen. Die benötigten 3,0-Liter-Hurricane-Twinturbo-Sechszylindermotoren kommen aus dem Stellantis-Motorenwerk im mexikanischen Saltillo. Eric Graham, Chef der örtlichen Gewerkschaftsabteilung UAW Local 140 (UAW: United Auto Workers), betont, dass das Problem mit dem Verbrennungsmotoren-Mangel schon vor dem Inkrafttreten der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle bestand. In der Hoffnung auf mehr Arbeitsplätze befürworten die US-Autobauer-Gewerkschaften die jetzt ins Leben gerufenen Zölle auf im Ausland produzierte Autos und Autoteile.

Grund für Mangel unbekannt

Stellantis weist zudem darauf hin, dass die vorübergehende Schließung des Werks nichts mit der angekündigten Stilllegung von Werken in Mexiko und Kanada zu tun habe, wo 900 Arbeiter ihre Jobs verlieren. Im Werk in Warren gab es bereits in den vergangenen Wochen Kurzarbeit, für die Zeit der Stilllegung verlieren dort 1.000 Mitarbeiter ihre Jobs. Mehrere hundert Mitarbeiter, die bei der Reparatur von Ram 1500 aus Sterling Heights helfen, würden in einem anderen Teil des Werks weiterarbeiten.

Seit der Einstellung der Produktion des Pick-up-Einstiegsmodells Ram 1500 Classic im Herbst 2024 mussten in Warren bereits 1.300 Mitarbeiter gehen. Inzwischen gibt es von Ram-Managern die Überlegung, wieder einen günstigen Einstiegs-Pick-up aufzulegen. Der könnte dann wieder aus dem Werk in Warren kommen – und bräuchte vielleicht ebenfalls den aktuell nur schwer verfügbaren Motor.

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Die Gründe für die offensichtlich nicht ausreichende Produktionsmenge an den benötigten 3,0-Liter-Hurricane-Twinturbo-Sechszylindermotoren aus Mexiko hat Stellantis noch nicht genannt.

Hinweis: In der Fotoshow über dem Artikel stellen wir den Hurricane-Motor von Stellantis und den B/S50-Sechszylinder von BMW gegenüber.  © auto motor und sport