Um mögliche Brände und Explosionen an Tankstellen zu verhindern, sind das Rauchen oder den Motor beim Tanken laufen zu lassen verboten, auch die Nutzung des Handys kann untersagt werden. Verbotsschilder an den Tankzapfsäulen weisen darauf hin. Wir erklären, welche Gefahren davon ausgehen.

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Moderne Zapfsäulen erlauben einen sicheren Umgang mit Kraftstoffen. Dennoch sollte man beim Tanken immer vorsichtig sein, denn Benzin und Diesel sind hochentzündliche Chemikalien.

Offenes Feuer und alles, das zu Funkenbildung führen kann und sich entzünden könnte, sind im Bereich der Zapfsäule verboten. Geregelt ist das unter anderem in den Technischen Regeln für Gefahrenstoffe (TRGS).

Risiko durch Handybrand gesunken

An vielen Tankstellen herrscht ein Handyverbot. Erkennbar ist das an Aufklebern oder Verbotsschildern an den Zapfsäulen. Grund dafür sind aber nicht wie oft vermutet die elektromagnetischen Wellen, auf denen Handyverbote in Flugzeugen oder Krankenhäusern basieren, sondern die Explosionsgefahr des Handyakkus.

Mögliches Szenario: das Handy fällt bei der Nutzung zu Boden. Dabei löst sich der Akku, es entstehen Funken. Die wiederum könnten sich an Benzindämpfen oder ausgetretenem Benzin entzünden und es kann zur Explosion kommen. Derartige Unfälle sind in Deutschland zwar nicht bekannt, theoretisch aber möglich.

Da in neuen Smartphones Batterien häufig fest verbaut sind und sie nicht über offene Kontaktpunkte verfügen, ist das Gefahrenrisiko allerdings gesunken. Einige Tankstellen schreiben deshalb kein Handyverbot mehr vor. Es sollte aber trotzdem nicht leichtfertig mit dem Handy im Bereich der Tankstellen umgegangen werden.

Ob man an einer Tankstelle telefoniert werden darf oder nicht, entscheidet übrigens der Tankstellenbetreiber oder der dahinter stehende Mineralölkonzern, eine gesetzliche Regelung gibt es nicht. Der Tankstellenbetreiber verfügt über das Hausrecht und darf Verbote selbst regeln und somit auch das Herausnehmen und Telefonieren mit dem Handy an seiner Tankstelle untersagen oder erlauben.

Obwohl die Gefahr einer Explosion sehr gering ist, sollte man dennoch vorsichtig bei der Verwendung des Smartphones an Tankstellen sein. Wer im Auto sitzt und den Motor ausgestellt hat, darf auf Tankstellengelände immer telefonieren.

Rauchen birgt große Gefahr

Obwohl Benzintanks tief in der Erde verbaut sind, können beim Tanken Benzintropfen auf den Boden fallen oder sich Benzingase in der Luft befinden. Würden Sie mit einer brennenden Zigarette in Berührung kommen, würde sie sich sofort entzünden.

Deshalb ist Rauchen auf dem Tankstellengelände, auch im Auto bei geöffnetem Fenster, verboten.

Betanken bei laufendem Motor

Auch das Betanken von Auto oder Motorrad bei laufendem Motor ist verboten, das regelt ebenfalls die TRGS. Denn bei einem laufenden Motor könnten sich Benzindämpfe durch mögliche Funken aus dem Motorrau des Fahrzeuges entzünden und zu einem Brand oder eine Explosion führen.

Auch hierfür ist das Risiko sehr gering, Vorsicht sollte aber trotzdem selbstverständlich sein.

Zum Schutz vor Luftverschmutzung und Lärm ist es zudem grundsätzlich nicht erlaubt, den Motor von Kraftfahrzeugen im Stehen unnötig laufen zu lassen. Das regelt die Straßenverkehrsordnung unter § 30.

Verwendete Quellen:

  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, TRGS 751
  • Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation KÜS
  • Straßenverkehrsordnung § 30
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