Der Automobilhersteller Toyota hat zusammen mit seiner Tochtermarke Lexus eine Rückrufaktion gestartet. Es geht dabei um verschiedene Baureihen, darunter der Toyota Auris, dessen Nachfolger Corolla (siehe Video) sowie der Crossover C-HR (siehe Fotoshow). Auf Lexus-Seite sind die Modelle NX und RX betroffen. Deutschlandweit umfasst die Rückrufaktion bislang etwa 11.800 Fahrzeuge. Um wie viele Autos es welt- beziehungsweise europaweit geht, ist noch nicht bekannt. Sie alle entstammen dem Bauzeitraum November 2017 bis November 2022. In der offiziellen Rückruf-Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) taucht die Aktion bislang nicht auf.

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Die Ursache für den Rückruf liegt in der Hochdruck-Kraftstoffpumpe begründet, in der sich ein Kolben in einem Zylinder bewegt. Erst nach unten, um ein Vakuum zu erzeugen und damit Kraftstoff durch ein Einlasssteuerventil anzusaugen. Danach bewegt sich der Kolben im Zylinder nach oben, um Druck aufzubauen, der den Kraftstoff durch ein Rückschlagventil zum Motor befördert. Aufgrund einer unzureichenden Pressmontage bestimmter Teile in der Hochdruck-Kraftstoffpumpe kann der Betrieb im Laufe der Zeit zu zweierlei Dingen führen:

  • Dass die Zylinderbewegung Verschleiß zwischen dem Zylinder und dem Pumpenkörper hervorruft, was zu einer erhöhten Belastung der beiden oben genannten Ventile führt.
  • Dass sich der Ventilsitz innerhalb des Pumpenkörpers bewegt, wodurch er stärker verschleißt und das Einlasssteuerventil stärker belastet wird. Diese erhöhte Spannung kann dazu führen, dass sich an der Schweißnaht für die betroffenen Ventile ein Riss bildet, der zu einem Kraftstoffleck und potenziellem Kraftstoffgeruch führen kann.

Von dem Rückruf betroffen sind die folgenden Modellreihen:

  • Toyota Auris (Werks-Code NRE185)
  • Toyota C-HR (Werks-Code NGX10, NGX50)
  • Toyota Corolla (Werks-Code NRE210)
  • Lexus NX300 (Werks-Code AGZ10, AGZ15)
  • Lexus RX300 (Werks-Code AGL20, AGL25)

Die betroffenen Toyota-Modelle sind allesamt mit dem 8NR-Motor ausgerüstet. Dabei handelt es sich um einen 1,2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 116 PS und einem maximalen Drehmoment von 185 Newtonmetern. Bei Lexus tritt das Problem im Zusammenhang mit dem 8AR-Triebwerk auf; ebenfalls ein Vierzylinder-Turbobenziner, aber mit zwei Litern Hubraum und Leistungswerten zwischen 238 und 245 PS.

Um das Problem zu beheben, müssen die Autos in die Vertragswerkstatt. Die Reparatur dauert je nach Modell zwischen zehn Minuten und knapp zwei Stunden. Wann die Kundinnen und Kunden vom Hersteller schriftlich über die Modalitäten des Rückrufs informiert werden, ist noch nicht bekannt. Toyota führt die Aktion intern unter dem Code 23SD-108.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Toyota-Fahrzeuge wegen fehlerhafter Kraftstoffpumpen in die Werkstätten müssen. Bereits 2020 mussten deshalb in den USA und Japan insgesamt 3,34 Millionen Autos kontrolliert oder repariert werden. Im Sommer 2021 wurden weltweit weitere 316.000 Exemplare aufgrund defekter Kraftstoffpumpen zurückgerufen. Diesmal auch in Deutschland, wo es damals um mehr als 10.000 Einheiten ging. Diese Autos müssen jetzt offensichtlich noch einmal begutachtet werden, denn auf Nachfrage bestätigte uns ein Toyota-Sprecher: "Die Aktion 23SD-108 ersetzt den Rückruf 21SMD-041. Dieser wurde am 24.10.2023 gestoppt."  © auto motor und sport

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