Bei einem tragischen Verkehrsunfall in der spanischen Provinz Valencia ist eine 84-jährige deutsche Frau ums Leben gekommen.
Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der Deutschen Presseagentur (dpa) am frühen Morgen des Mittwochs (25.9.) gegen 5:30 Uhr auf der Autobahn A7 in der Nähe der Ortschaft Rotglà i Corberà. Die Frau befand sich gemeinsam mit ihrer Schwiegertochter auf dem Weg nach Dénia, als das Unglück passierte.
Seniorin auf die Straße geschleudert
Nach bisherigen Erkenntnissen der Guardia Civil fuhr das Wohnmobil, in dem die beiden Frauen unterwegs waren, mit etwa 90 km/h. Aus bisher ungeklärten Gründen öffnete sich während der Fahrt die Tür des Fahrzeugs, und die Seniorin stürzte aus dem Wohnmobil auf die Fahrbahn. Es wird vermutet, dass die Frau im Dunkeln die Eingangstür des Wohnmobils mit der Tür zur Toilette verwechselt haben könnte. Ein hinter dem Wohnmobil fahrender Lkw-Fahrer beobachtete den Unfall und schilderte, dass die Frau regelrecht auf die Straße geschleudert wurde. Unmittelbar nach dem Sturz wurde sie von einem nachfolgenden Auto erfasst und überrollt. Die 84-Jährige erlag noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen. Die Rettungskräfte konnten nichts mehr für sie tun.
Die Schwiegertochter, die das Wohnmobil steuerte, bemerkte das Unglück zunächst nicht. Sie gab später an, ein lautes Geräusch gehört zu haben und sich gewundert zu haben, warum ihre Schwiegermutter nicht auf ihre Rufe reagierte. Erst an einer nahegelegenen Raststätte hielt sie an, um nach ihrer Schwiegermutter zu sehen, und stellte dabei fest, dass diese nicht mehr im Fahrzeug war. Daraufhin alarmierte sie sofort die Polizei.
Zeugen wurden von Notfallseelsorgern betreut
Alle unmittelbar am Unfall Beteiligten, darunter die Schwiegertochter, der Fahrer des nachfolgenden Fahrzeugs und der Lkw-Fahrer, der den Sturz beobachtet hatte, standen nach dem Vorfall unter Schock. Sie wurden von Notfallseelsorgern betreut. Der Leichnam der Verstorbenen wurde in das Institut für Rechtsmedizin von Valencia überführt, wo eine Obduktion durchgeführt wird, um die genauen Umstände des Todes zu klären. Das Wohnmobil wurde von der Polizei beschlagnahmt, um es im Rahmen der laufenden Ermittlungen näher zu untersuchen.
Die spanischen Behörden versuchen weiterhin, die genaue Ursache des Unfalls zu ermitteln. Warum sich die Tür des Wohnmobils während der Fahrt öffnen konnte und inwiefern die mögliche Verwechslung der Türen eine Rolle spielte, wird derzeit geprüft.
Das sagen die Experten
Da das betreffende Wohnmobil-Modell nicht genannt wurde, können wir über den Unfallhergang nur spekulieren. Unsere Experten von der Partnerseite www.promobil.de erklären, dass sich bei modernen aufgebauten Wohnmobilen die Zugangstür auf der Beifahrerseite befindet und rechts angeschlagen ist. Entsprechend könne der Fahrtwind nicht die versehentlich geöffnete Tür aufschlagen und ggf. eine Person mitreißen. Nur bei sehr alten Modellen kann die Tür auch gegen die Fahrrichtung angeschlagen sein, jedoch nur, wenn der Grundriss keine weiteren Sitzplätze erlaubt. Außerdem gibt es ältere und seltene Modelle, die neben einem Bad eine Hecktür besitzen.
Bei einem Campingbus lässt sich die Schiebetür einfacher während der Fahrt öffnen, die Verwechselungsgefahr ist jedoch kaum vorhanden. Grundsätzlich aber erzeugt der Fahrtwind im Inneren eine große Geräuschkulisse. Mit Blick auf die Gesetzgebung herrscht in Wohnmobilen ab 1993 auf den hinteren Plätzen eine Gurtpflicht. Das Umherlaufen, im Bett schlafen oder der Gang zur Toilette ist während der Fahrt untersagt. © auto motor und sport
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