An der Autobahn A 61 in der Eifel wurden gerade die ersten Ultraschnellladestationen mit jeweils 350 kWh Leistung aufgebaut. Das Laden für 400 Kilometer Reichweite dauert damit im Idealfall kaum länger als eine Viertelstunde. Damit sind die Ladestationen für kommende Generationen von Elektroautos vorbereitet.

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Der Tankstellenbetreiber Tank & Rast hat gerade auf der Raststätte Brohltal Ost den ersten deutschen Standort eines europäischen Schnellladenetzes eingerichtet. Die superschnellen Ladesäulen bieten eine Ladeleistung von 350 kWh. Bis zum Jahr 2020 sollen 400 dieser rasanten Säulen errichtet werden. An rund 80 weiteren Tankstellen von Tank & Rast werden derzeit weitere Ladestationen dieser Art gebaut. Daneben hat der Tankstellenbetreiber rund 300 konventionelle Ladesäulen mit 50 bis 150 kWh Ladeleistung in Betrieb.

Bau der Säulen durch Joint-Venture der Automobilindustrie

Errichtet werden die Säulen durch das Münchener Unternehmen Ionity. Die Firma wurde durch BMW, Daimler, Ford und Volkswagen 2017 gemeinsam gegründet mit dem Ziel, eine Ladeinfrastruktur von 350-kWh-Säulen aufzubauen. Diese Initiative soll dabei helfen, das Henne-Ei-Problem der Elektromobilität zu lösen: ohne Infrastruktur keine Autos, ohne Autos keine Infrastruktur.

Bereit für zukünftige E-Auto-Generationen

Für zukünftige Elektroautos planen die großen Automobilhersteller mit einer hohen Ladekapazität in der Region von 350 kWh. Wenn diese Autos in einigen Jahren auf den Markt kommen, sollen die Säulen schon da sein.

Wie bei allen neuen Schnellladestationen von Ionity, stehen sechs Säulen mit zugehörigen Stellflächen für Autos zur Verfügung. Bei zukünftigen Elektroautos, welche die ganze Kapazität einer solchen Ladesäule nutzen können, würde das Laden für 400 Kilometer Fahrstrecke etwa 15 bis 20 Minuten dauern – je nach Temperatur und Akkuzustand eventuell auch länger.

Aktuelle Autos nutzen ein Siebtel der Kapazität der neuen Säulen

Heutige E-Autos sind von einem solchen Ladetempo allerdings noch weit entfernt. Sie laden an den neuen Säulen mit der Geschwindigkeit, die ihre jeweilige Elektronik hergibt. Das ist oftmals etwa 50 kWh beim schnellen Laden.

Neben den Fahrzeugherstellern erhalten Tank & Rast und Ionity beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos auch Unterstützung vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie den zuständigen Landesbehörden. Das langfristige Ziel soll es sein, mit dem Elektroauto quer durch Deutschland fahren zu können, ohne lange Aufenthalte aufgrund eines leeren Akkus in Kauf nehmen zu müssen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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