Die Präsidentin des Umweltbundesamts, Maria Krautzberger, verlangt eine gestaffelte Lösung im Kampf gegen Diesel-Abgase in Städten. Dafür müsse der Bund zwei verschiedene Plaketten einführen, sagte Krautzberger der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag).
"Damit hätten die Städte eine Möglichkeit, auf ihre jeweilige lokale Belastung zu reagieren", begründet Maria Krautzberger, Chefin des Umweltbundesamts, die Forderung nach zwei blauen Plaketten für Diesel-Fahrer in Städten.
Die jeweiligen Plaketten sollen, je nach Vorgabe, zur Einfahrt in die Umweltzone berechtigen. Das CSU-geführte Verkehrsministerium lehnt eine blaue Plakette bisher grundsätzlich ab.
Hellblauen und dunkelblaue Diesel-Plakette
Krautzberger schlug vor, dass nachgerüstete Euro-5-Diesel und bereits zugelassene Autos der Euro-6-Norm künftig eine hellblaue Plakette bekommen sollten.
Diesel mit den neuen Abgasstufen Euro 6d-TEMP oder Euro 6d, die deutlich weniger Stickoxid ausstoßen, könnten hingegen eine dunkelblaue Plakette erhalten.
"Schon mit der hellblauen Plakette könnten dann viele Kommunen 2020 die Grenzwerte einhalten", sagte Krautzberger. "Die dunkelblaue würde später eingeführt und wäre insbesondere in hoch belasteten Städten nötig."
Die Behördenchefin reagiert damit auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig.
Die Richter hatten Fahrverbote für Diesel-Autos in Städten grundsätzlich erlaubt - aber nur als letztes Mittel, und wenn dabei die Verhältnismäßigkeit etwa durch Ausnahmen gewahrt wird. © dpa
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