Schäden am Stoßdämpfer des Autos werden häufig übersehen. Manchmal bemerkt man den schleichenden Verschleiß der wichtigsten Fahrwerkskomponente als Fahrer auch nicht. Dennoch ist ein regelmäßiger Check durch einen Fachmann angebracht, denn defekte Stoßdämpfer können ein ernsthaftes Risiko sein. So erkennen Sie selbst einen Schaden.

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Sie wechseln regelmäßig das Öl in Ihrem Auto, haben die Flüssigkeit im Kühler und die Profiltiefe der Reifen im Blick? Dann sind Sie schon einmal vorbildlich, was die Pflege Ihres Pkw angeht. Dennoch gibt es ein Bauteil, das von den meisten Autofahrern oft vernachlässigt wird: der Stoßdämpfer. In der Regel gibt es im Auto davon vier Stück, für jedes Rad einen. Versteckt hinter dem Rad und der Bremsscheibe verrichten sie bei jeder Fahrt Schwerstarbeit, sorgen für eine stabile Kurvenlage und den nötigen Komfort auf holprigen Pisten. Nicht zuletzt wegen ihrer "Unsichtbarkeit" geraten sie aber manchmal in Vergessenheit, wenn es um die Wartung und die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs geht.

So erkennen Sie einen Schaden am Stoßdämpfer

Dabei kann schon ein einziger defekter Dämpfer für schwammiges Fahrverhalten und gefährliche Instabilität bei Vollbremsungen oder anderen extremen Manövern sorgen. Auch wenn Sie ein Zittern am Lenkrad bemerken, sollten Sie überprüfen lassen, ob es sich etwa nur um eine Unwucht der Felgen, oder doch um ein kaputtes Bauteil der Radaufhängung handelt. Es ist übrigens möglich, dass das Lenkrad nur bei bestimmten Geschwindigkeiten anfängt zu "flattern". Ein weiteres Indiz für einen verschlissenen Stoßdämpfer ist der ungleichmäßige Reifenabrieb. Wenn Sie bemerken, dass ein Reifen sich auf der inneren oder äußeren Seite schneller abfährt als die anderen, ist es Zeit zu handeln.

Darüber hinaus sollte Ihr Pkw nicht "nachschwingen", wenn das Fahrwerk belastet wird. Ein einfacher Test kann das zum Vorschein bringen: Drücken Sie das Auto fest mit der Hand herunter (zum Beispiel auf den Kofferraumdeckel oder die Ladekante). Wenn Sie danach mehrere Schwingungen des Autos feststellen, kann das einen Defekt bedeuten. Im Normalfall sollte der Pkw gleich nach dem Herunterdrücken wieder in die Ausgangsposition schnellen. Schließlich kann es auch das Ölleck der Stoßdämpfer sein, das einen Schaden überführt. Merke: Der Fleck auf dem Garagenboden muss nicht immer vom Motor stammen.

Trügerische Sicherheit ist ein Unfallrisiko

Das Problem eines oder mehrerer defekter Stoßdämpfer besteht darin, dass sich das Auto auf Kurzstrecken oder zähem Stadtverkehr oft nicht anders anfühlt als sonst. Erst in kritischen Situationen wie den bereits genannten Notbremsungen, schnellen Ausweichmanövern oder einer flotten Fahrt auf einer kurvigen Landstraße zeigen sich gefährliche Erscheinungen: Ein längerer Bremsweg ist da noch das Wenigste. Das Fahrzeug kann sogar ins Schleudern kommen, weil es entweder den Fahrbahnkontakt verliert, oder bei einem Bremsmanöver schlagartig auf eine Seite ausbricht. Zu guter Letzt können auch die elektronischen Fanggeräte namens ABS oder ESP nicht mehr vernünftig arbeiten, wenn der Dämpfer seiner Aufgabe nicht mehr nachkommen kann.

Weil die beschriebenen Symptome von vielen Autofahrern kaum wahrgenommen werden (man "gewöhnt" sich an ein schlechter werdendes Fahrverhalten), hilft nur der regelmäßige Check in einer Fachwerkstatt. Denn auch wenn die Dekra spätestens ab einer Laufleistung von 80.000 Kilometer regelmäßige Überprüfungen der Bauteile empfiehlt, können auch jüngere Fahrzeuge von einem derartigen Schaden betroffen sein. Bedenken Sie bei der Reparatur, dass Stoßdämpfer im Normalfall nur achsweise getauscht werden – Sie bezahlen also auch beide Ersatzteile.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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