Richtiges Verhalten an Bahnübergängen kann über Leben und Tod entscheiden. Denn eine Kollision mit einem Zug kann auch für Autofahrer schwerwiegende Folgen haben. Schilder und Signalanlagen im Bereich von Bahnübergängen sollen solche Unfälle verhindern.

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Deshalb ist es besonders wichtig, dass Sie die Bedeutung der Beschilderung kennen und am Steuer Ihres Fahrzeugs besondere Vorsicht walten lassen, wenn Sie sich einem Bahnübergang nähern.

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Ganz gleich ob aus Unachtsamkeit oder Leichtsinn: Wenn es zum Zusammenstoß zwischen Zug und Auto kommt, hat der Autofahrer meist schlechte Karten. Besonders gefährlich sind unbeschrankte Bahnübergänge, von denen es deutschlandweit immer noch Tausende gibt.

Wenn Sie jedoch die wichtigsten Regeln beachten, können Sie in unübersichtlichen Situationen das Risiko eines Zusammenpralls für sich und andere so gering wie möglich halten.

Die Bahn hat immer Vorfahrt

Alle Verkehrsteilnehmer sollten diese eine Regel kennen und sie peinlichst genau beachten: Der Zug hat immer Vorrang. Wo sich die Wege von Autos und Zügen kreuzen, sollten Autofahrer nicht leichtfertig einen Crash mit einem mehrere Hundert Tonnen schweren Schienenfahrzeug in Kauf nehmen.

Insbesondere Personenzüge sind heutzutage häufig mit sehr hohen Geschwindigkeiten unterwegs, sie nähern sich dementsprechend schnell.

Außerdem benötigen Züge schon bei 100 km/h etwa 1.000 Meter Strecke zum Anhalten. Selbst eine Notbremsung des Zugführers kann bei hohem Tempo eine Kollision nicht mehr verhindern, sondern höchstens die Aufprallgeschwindigkeit geringfügig vermindern.

Angesichts des großen Massenunterschieds von Schienenfahrzeugen und Autos macht dies bei einem Zusammenstoß mit hohem Tempo keinen großen Unterschied.

Auf Hinweistafeln achten

Um Verkehrsteilnehmer auf Bahnübergänge aufmerksam zu machen, sind verschiedene Warnschilder aufgestellt. Zunächst kündigen die Verkehrszeichen "Bahnübergang" oder "Bahnübergang mit Schranken oder Halbschranken" den kreuzenden Schienenverkehr an.

Weiß-rote Warnbaken am Fahrbahnrand weisen in 240, 160 und 80 Metern Entfernung auf den Bahnübergang hin. Die am weitesten entfernte Bake hat drei rote Streifen, die nächste zwei und die letzte nur noch einen. Unmittelbar vor Bahnübergängen signalisiert außerdem ein rot-weißes Andreaskreuz den Vorrang von Schienenfahrzeugen.

Geschlossene Schranken oder Halbschranken sind nicht ohne Grund geschlossen. Umfahren Sie diese unter gar keinen Umständen, auch dann nicht, wenn Sie in großer Eile sind. Es droht Lebensgefahr.

Augen und Ohren offen halten

Wenn am Bahnübergang keine Schranken oder Halbschranken vorhanden sind, müssen Sie besonders achtsam sein. Mitunter sind Blinkzeichen oder Lichtzeichen vorhanden, welche vor einem nahenden Zug warnen sollen.

Auch akustische Warnsignale (Pfeifen) kommen an manchen Bahnübergängen zum Einsatz. Ignorieren Sie diese Warnsignale auf keinen Fall.

Gerade bei unbeschrankten Bahnübergängen sollten Sie besondere Vorsicht walten lassen. Nähern Sie sich langsam, um beide Fahrtrichtungen des Schienenverkehrs zu überblicken. Seien Sie bremsbereit, um im Notfall schnellstmöglich stoppen zu können.

Machen Sie das Radio bzw. die Musik im Auto aus und lassen Sie die Fenster runter. So können Sie besser auf akustische Rückmeldungen achten, die auf einen herannahenden Zug schließen lassen.

Den Bahnübergang freihalten

Auf Bahnübergängen herrscht selbstverständlich uneingeschränktes Halteverbot. Achten Sie deshalb unbedingt auf die Verkehrssituation vor Ihnen, bevor Sie die Gleise überqueren. Nicht selten kommt es durch unerwarteten Rückstau dazu, dass Autofahrer wieder zurücksetzen müssen, um nicht ungünstig im Bereich der Schienen oder Schranken stehen zu bleiben.

Das uneingeschränkte Halteverbot gilt übrigens sogar bis zu zehn Metern vor den Gleisen, wenn durch Halten in diesem Bereich die Sicht auf das Andreaskreuz verdeckt wird. Außerhalb geschlossener Ortschaften gilt 50 Meter vor den Bahngleisen ein eingeschränktes Halteverbot, innerhalb geschlossener Ortschaften schrumpft dieser Bereich des Halteverbots auf fünf Meter.

Wenn Sie mit Ihrem Auto auf einem Bahnübergang zum Stehen kommen, dann verfallen Sie nicht in Panik. Verlassen Sie die Bahngleise zügig. Hat Ihr Fahrzeug eine Panne, dann steigen Sie aus. Wenn sich keine Bahn nähert, versuchen Sie allein oder mithilfe anderer Verkehrsteilnehmer das Gleis zu räumen. Nähert sich ein Zug, dann bringen Sie sich schnellstmöglich in Sicherheit. Bedenken Sie: Ein Auto kann man ersetzen, ein Leben nicht.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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