Nicht nur der Herbst, auch das Frühjahr ist Hochsaison für Nebel. Nebelwände treten meist überraschend auf und lassen die vorausfahrenden Autos scheinbar verschwinden. Bei Berücksichtigung weniger Regeln lässt es sich aber trotz eingeschränkter Sicht gut und sicher fahren.
Nebel entsteht meist in der späten Nacht, wenn feuchte Luft bis an die Taugrenze abkühlt. Bis in den Morgen hinein breitet er sich aus und löst sich erst im Tagesverlauf durch Wind und Sonne wieder auf. Im Frühjahr tritt Nebel gerne in Kombination mit Regen auf, was die Orientierung zusätzlich beeinträchtigen kann. Für Autofahrer bedeutet Nebel auf jeden Fall erhöhte Vorsicht, da jederzeit mit Staus und Unfällen auf der Strecke zu rechnen ist.
Nicht den Schlusslichtern hinterher fahren
Ein Fehler wäre es jetzt, sich an den Schlussleuchten des Vordermanns zu orientieren. Zwar geht es eindeutig dort entlang, wo das vordere Auto fährt. Doch bei wirklich dichtem Nebel von 50 Meter Sichtweite oder darunter bedeutet das möglicherweise, zu schnell zu sein und zu eng aufzufahren. Bei einer Vollbremsung des vorausfahrenden Autos ist dann im schlimmsten Fall der Bremsweg zu lang.
Der ADAC empfiehlt in solchen Situationen, sich an den Leitpfosten zu orientieren. Die stehen im Abstand von 50 Metern am Straßenrand aufgereiht. Für die Wahl des Abstands empfiehlt der Autoclub die Faustregel: Mindestabstand = Geschwindigkeit. Das heißt, bei 50 km/h sollte der Abstand 50 Meter betragen, erkennbar am Vergleich mit den Leitpfosten.
Abblendlicht ist hell und blendfrei
Bei Nebel muss immer Licht am Auto eingeschaltet sein. Viele moderne Autos aktivieren beim Einschalten automatisch das Tagfahrlicht. Das reicht nicht aus, um im Nebel erkannt zu werden. Zumal das Schlusslicht beim Tagfahrlicht ausgeschaltet bleibt. Die richtige Wahl ist bei nicht zu dichtem Nebel das Abblendlicht.
Wer Nebelscheinwerfer hat, kann die zusätzlich einschalten. Auf eine Lichtautomatik ist in dieser Situation kein Verlass, da sie Nebel womöglich nicht verlässlich erkennt. Ergo muss der Fahrer selbst zum Schalter greifen. Fernlicht sollten Autofahrer in dieser Situation nicht verwenden, da es vom Nebel reflektiert wird und so die Sicht weiter verschlechtert.
Nebelschlussleuchte nur für dichten Nebel
Für die Nebelschlussleuchte gelten strengere Regeln als für die Nebelscheinwerfer, da sie eine starke Blendwirkung hat. Sie darf erst bei Sichtweiten unter 50 Meter eingeschaltet werden. Dann ist auch eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h vorgeschrieben. Der Abstand ist am besten an den schon erwähnten 50 Metern Abstand zwischen den Leitpfosten zu erkennen.
Sobald sich die Sichtverhältnisse verbessert haben, sollten Autofahrer die Nebelschlussleuchte wieder ausschalten, andernfalls droht ein Bußgeld von 20 Euro. Übrigens: Die Nebelscheinwerfer dürfen außer bei Nebel auch bei Schnee oder Regen eingeschaltet werden, selbst nur bei eingeschränkter Sicht. Als Sichtgrenzen zählt der Gesetzgeber 100 bis 120 Meter außerorts und 150 Meter auf der Autobahn.
Bei starkem Nebel und langsamer Fahrt kann es sinnvoll sein, links ein Fenster einen Spalt weit zu öffnen. Dann hört man eventuelle laute Geräusche und ist nicht alleine auf die Sicht angewiesen. Deswegen ist es in solchen Situationen besser, das Radio auszulassen. Auf jeden Fall gilt: Fuß vom Gas. Denn zu geringer Sicherheitsabstand bei zu hoher Geschwindigkeit ist der häufigste Unfallgrund bei Nebel und anderen Situationen mit schlechter Sicht. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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