Nach dem Reifenwechsel verlangen Winterreifen nach sachgerechter Lagerung, um auch in einem halben Jahr immer noch im Topzustand zu sein. Bei richtiger Behandlung überstehen sie den Sommer unbeschadet.

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Reifen tragen auf vier postkartengroßen Flächen das Gewicht des gesamten Autos und sind dementsprechend robust – aber bei der Lagerung reagieren sie schnell empfindlich. Wärme mögen sie nicht, Feuchtigkeit auch nicht und Licht schon gar nicht. Das lässt sie vorzeitig altern. Vor allem die Nasshaftung verschlechtert sich dann. Mit Benzin, Fett und Öl dürfen sie ebenfalls nicht in Kontakt kommen. Der Lagerort sollte deshalb möglichst dunkel, trocken und kühl sein. Ein Keller bietet sich dafür ideal an, Garagen und Schuppen sind meist aber auch ausreichend.

Genügend Luftdruck hält die Gummis in Form

Zunächst sollte Autofahrer ihre Reifen von eventuell anhaftenden Steinchen und groben Schmutz befreien, damit sich keine Partikel eindrücken und womöglich weiteren Schaden verursachen können. Eine sinnvolle Vorsorge ist es, kurz vor dem Reifenwechsel den Luftdruck um etwa 0,5 bar zu erhöhen. Denn viele Reifen verlieren während der langen Lagerung Luft. Ist der Ausgangsdruck hoch genug, sinkt er während der Lagerung in der Regel nicht so stark ab, dass der Reifen sich verformt.

Bei der Gelegenheit lohnt sich zudem ein prüfender Blick auf die Profiltiefe. Gesetzlich zugelassen sind Reifen bis 1,6 mm. Darunter drohen 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. 1,6 mm sind allerdings viel zu wenig, wenn sie im Schnee gute Traktion an den Tag legen sollen. Der ADAC empfiehlt 4 mm als untere Grenze der Profiltiefe für Winterreifen.

Vor der Demontage die Position markieren

Vor der Einlagerung werden die Positionen der Reifen markiert, wofür sich Kreide bewährt hat. VL und VR steht üblicherweise für vorne links und rechts, HL und HR entsprechend für hinten. Sinnvoll ist, die Kennzeichnung auf der Lauffläche statt auf den Flanken vorzunehmen, denn dort wird sie bald abgefahren.

Am besten tauschen Autobesitzer die Pneus von vorne und hinten im jährlichen Turnus durch. Hintergrund: Die Reifen der Antriebsachse verschleißen stärker als die der nicht angetriebenen Achse. Durch den Tausch werden sie langfristig gleichmäßig abgenutzt.

Auf Felgen montierte Reifen werden am besten übereinandergestapelt. Wer solche Reifen besonders schonend lagern möchte, kann dafür einen Felgenbaum oder einen anderen Felgenständer verwenden. Felgenbäume bestehen aus einem Aluminiumrohr mit vier abnehmbaren Abstandshaltern auf einem Ständer. Die Reifen werden mit jeweils einem Abstandshalter darunter von oben auf das Rohr abgelegt.

Reifen schonend und platzsparend lagern

Durch die Halter können die Felgen nicht aufeinander schaben, und es bildet sich bei Feuchtigkeit kein Schwitzwasser. Bessere Ausführungen des Felgenbaums lassen sich durch Rollen einfach verschieben. Die Preise für solche Stapelhilfen beginnen im niedrigen zweistelligen Bereich.

Eine weitere interessante Möglichkeit zur Lagerung von Reifen auf Felgen sind Wandhalterungen. Diese Systeme werden mit einem oder zwei Dübeln in der Wand verankert. Sie brauchen viel Wandfläche, halten aber den Boden frei. Die Preise für solche Halterungen liegen ebenfalls im niedrigen zweistelligen Bereich.

Reifen ohne Felgen werden am besten aufrecht stehend gelagert. Gestapelte oder hängende Lagerung vertragen felgenlose Reifen nicht gut, weil sie sich dabei verformen können. Teilweise wird empfohlen, die ohne Felgen aufgestellten Reifen regelmäßig ein Stück weit zu drehen. Das ist aber in der Praxis entbehrlich, da sie durch ihr geringes Eigengewicht bei dieser Lagerung kaum belastet werden.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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