Die Zündkerze entzündet das Kraftstoff-Luft-Gemisch eines Benzinmotors, startet ihn und hält ihn am Laufen. Damit das klappt, zündet eine Zündkerze in einer Minute mehrere tausend Mal. Wenn sie das nicht mehr schafft, fängt der Motor an zu stottern und lässt sich nur noch schwer oder gar nicht mehr starten. Spätestens dann wissen Sie, dass Sie die Zündkerzen wechseln müssen. Wenn Sie sich eine böse Überraschung auf der Autobahn ersparen wollen, halten Sie sich an vorgegebene Wechselintervalle. Zündkerzen müssen Sie rechtzeitig wechseln – bevor es zu spät ist.

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Wann muss man die Zündkerzen wechseln?

Die folgenden Anzeichen sagen Ihnen, dass Sie die Zündkerzen zügig wechseln sollten:

  • Probleme beim Anlassen des Motors
  • Zündaussetzer, die sich als Ruckeln beim Fahren bemerkbar machen
  • Plötzliches Ausgehen des Motors im Stehen
  • Die Zündkerzen haben sichtbar abgenutzte, angeschwärzte Elektroden
  • Geringe Motorleistung bei gleichzeitig hohem Benzinverbrauch

Auch wenn noch keines dieser Anzeichen vorliegt –ab einer bestimmten Kilometerzahl müssen Sie Ihre Zündkerzen immer wechseln. Denn der erhöhte Spritverbrauch, den alte Zündkerzen verursachen, schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch Ihrem Budget. In der Betriebsanleitung Ihres Autos schreibt der Hersteller das Wechselintervall genau vor. Es wird anhand gefahrener Kilometer angegeben. Ähnlich wie bei einem verpassten Zahnriemenwechsel verfallen Ihre Garantieansprüche, wenn Sie sich nicht an das vorgeschriebene Wechselintervall für Zündkerzen halten.

Wo finde ich die Zündkerzen am Motor?

Die Sichtkontrolle zeigt Ihnen an, ob Sie eine Zündkerze wechseln müssen:

  1. Öffnen Sie die Motorhaube
  2. Wenn nötig, schrauben Sie die Abdeckung des Motors auf und nehmen Sie sie ab.
  3. Suchen Sie die Zündkabel. Sie führen immer zum Motorblock. Jede Zündkerze hat ein eigenes Zündkabel. Da ein Benzinmotor eine Zündkerze pro Zylinder braucht, führen zu einem Vierzylinder-Motor folglich vier Zündkabel. An jedem Zündkabel sehen Sie einen Stecker, der in den Motorblock eingesteckt ist. Dies ist der Zündkerzenstecker, auch Zündspule genannt. Bei neueren Motoren sind die Zündkabel nicht sofort sichtbar. Jedoch werden Sie die aufgesteckten Zündkerzenstecker sofort erkennen können. Bei einem Vierzylinder sind es vier Stück.
  4. Die Zündkerzen selbst befinden sich unter dem Zündkerzenstecker im Gewinde. Ziehen Sie die Zündkerzenstecker nacheinander heraus. Mit einem Schraubenzieher lösen Sie zunächst die Kabelklemmen (falls vorhanden). Nutzen Sie dann den Schraubenzieher, um den Stecker vorsichtig am Gehäuse auszuhebeln.
  5. Wenn der Zündkerzenstecker gezogen ist, können Sie die Elektrode der Zündkerze sehen. Sie stecken im Gewinde am Motorblock. Die Elektrode zeigt nach oben.

Sie brauchen die Zündkerze nicht herauszuschrauben, um festzustellen, ob die Elektrode abgebrannt und verkohlt aussieht. Wenn Sie entsprechende Abnutzungserscheinungen aufweist, dann sollten Sie die Zündkerze zügig wechseln.

Wie lange halten Zündkerzen, bevor man Sie wechseln muss?

Zündkerzen können gut und gerne 30.000 bis 60.000 Kilometer durchhalten. Bei älteren Fahrzeugen machen sie jedoch schon früher schlapp – dann kann ein Zündkerzenwechsel auch schon nach nur 15.000 Kilometern fällig sein. Wie lange Ihre Zündkerzen halten, kommt auf Ihr Fahrzeug und dessen Baujahr an. Welche Zündkerzen im Motor Ihres Autos stecken, können Sie in den Fahrzeugpapieren nachlesen.

Wie viel kostet es, die Zündkerzen zu wechseln?

Die Kosten für den Zündkerzenwechsel hängen von vielen Faktoren ab: Welche Zündkerzen braucht Ihr Wagen und wie viele? Sind die Zündkerzen leicht oder schwer zugänglich? Wie hoch ist der Arbeitsaufwand beim Wechseln? Diese Aspekte machen, wenn Sie Zündkerzen wechseln wollen, die Kosten aus. Bedenken Sie außerdem, dass man grundsätzlich alle Zündkerzen gleichzeitig wechseln muss. Ebenso wichtig ist, dass sie stets typ- und markengleich sind. Benzinmotoren brauchen normalerweise eine Zündkerze pro Zylinder. Für einen Vierzylinder brauchen Sie also vier neue Zündkerzen.

Besonders lange Wechselzyklen, die über 60.000 gefahrene Kilometer hinausgehen, ermöglichen Iridium- oder Platin-Zündkerzen. Sie sind teurer in der Anschaffung, halten dafür aber auch wesentlich länger als herkömmliche Zündkerzen. Iridium-Zündkerzen sind die langlebigsten Zündkerzen auf dem Markt: Sie halten ca. 100.000 Kilometer durch.

Kann ich die Zündkerzen selbst wechseln?

Ja, mit ausreichender Erfahrung können Sie die Zündkerzen selbst wechseln. Besorgen Sie sich dazu einen Zündkerzenschlüssel (erhältlich in jedem Autozubehörhandel). Notieren Sie sich zuvor, welchen Typ Zündkerzen Sie für Ihr Auto brauchen. Entsprechende Informationen finden Sie im Benutzerhandbuch des Fahrzeugs. Je nach Typ haben die Zündkerzenschlüssel unterschiedliche Größen.

Laien ist von einem eigenständigen Zündkerzenwechsel jedoch abzuraten, da es mit einfachem Raus- und Reinschrauben der Zündkerzen nicht getan ist. Die Zündkerzen brauchen den richtigen Andrehmoment und dürfen weder zu fest noch zu leicht angezogen werden. Bei unsachgemäßem Einbau kann das Gewinde am Motorblock beschädigt werden – im schlimmsten Fall brauchen Sie dann einen neuen Zylinderkopf.  © 1&1 Mail & Media

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