- Detox stammt vom englischen Wort "detoxification", auf deutsch: Entgiftung.
- Gereinigt werden soll der Körper von den Folgen von ungesunder Ernährung, Lastern wie Alkohol und Rauchen, Schadstoffen in der Umwelt und Stress.
- Passende Produkte können den Detox-Effekt unterstützen.
Was steckt eigentlich hinter dem Trendwort Detox? Der Name kommt vom englischen Begriff "detoxification", was auf deutsch Entgiftung bedeutet. Gereinigt werden soll der Körper von den "Giften" des Alltags. Gemeint sind unter anderem die Folgen von ungesunder Ernährung, Lastern wie Alkohol und Rauchen, Schadstoffen in der Umwelt und Stresshormonen. Eigentlich gelten Leber, Nieren, Darm, Haut und Lunge als Entgiftungsorgane, die den negativen Einflüssen automatisch und auf natürliche Weise den Kampf ansagen. Wenn aber diese Organe überfordert sind, sollen Detox-Strategien wie eine angepasste Ernährungsweise, Entschleunigung und Detox-Produkte helfen, den Körper beim "Saubermachen" zu unterstützen. Man spricht auch von Entschlackung. Das Ergebnis, das man sich davon verspricht: mehr Energie im Alltag, ein gestärktes Immunsystem und allgemein gesunde Regeneration.
Welche Warnsignale sollte man ernst nehmen?
Während manche einen Detox-Tag einlegen, entscheiden sich andere für eine mehrtägige Detox-Kur. Aber welche Warnsignale deuten darauf hin, dass es Zeit für eine Entgiftung ist? Die Liste möglicher Anzeichen einer Belastung mit Umweltgiften ist lang. Unter anderem sollte man achten auf: Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Erschöpfung, Pickel, blasser Teint, stumpfe Haare, Verdauungsprobleme, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Sodbrennen oder Gelenkschmerzen. Auch eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen kann ein Hinweis sein.
Basenfasten
Beim sogenannten Basenfasten ist das Ziel, den ins Ungleichgewicht geratenen Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Gestört wird dieser durch säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Käse, Weißmehl, Süßigkeiten, Kaffee, Alkohol und Nikotin. Derlei Lebensmittel werden schon vor dem eigentlichen Fasten schrittweise reduziert. Zwei Entlastungstage mit Obst und Gemüse leiten das basische Detox ein. Wichtig ist dabei, ausreichend Wasser zu sich zu nehmen. Mindestens zwei Liter sind angeraten, idealerweise stilles Wasser oder ungesüßten Kräutertee. Am ersten Tag des Basenfastens wird der Darm entleert - mit Hilfe einer Darmspülung oder Bittersalz. Letzteres wirkt als naturbasiertes Abführmittel. Als Gegenmittel gegen die Übersäuerung fungieren frische basische Lebensmittel. Naturbelassene vegetarische Lebensmittel, die reich an Nährstoffen und Vitaminen sind, werden ein bis zwei Wochen lang eingenommen. Zur bewussten Ernährung sollten auch die Tage mit mehr Ruhe gestaltet werden - beispielsweise mit Yoga, Meditation oder langen Spaziergängen in der Natur. Nach der Kur sind drei Aufbautage eingeplant, bevor man wieder wie gewohnt essen sollte.
Detox mit Säften und Smoothies
Manche Detox-Fans schwören auch auf Suppen, Detox-Säfte und entsprechende Smoothies. Dabei verzichtet man komplett auf feste Nahrungsmittel. Nur Wasser und Säfte aus Obst und Gemüse sind in dieser Zeit erlaubt, wenn man besonders streng mit sich ist. Wer ein Auge zudrücken will oder einfach das Gefühl hat, mehr zu brauchen, sollte gnädig mit sich selbst sein und sich zumindest leichte "Snacks" wie Früchte, Fruit Bowls oder Rohkostsalate erlauben. Der Zeitraum hierbei sollte allerdings deutlich kürzer sein: Damit der Körper nicht beginnt, Energie aus den eigenen Muskeln zu ziehen, sollte ein Detox mit Flüssigkeiten nicht länger als drei Tage dauern.
Detox für die Haare
Entgiftung für das Haar? Vertreter dieses Detox-Aspektes argumentieren, dass nicht nur der Körper ab und zu eine Regenerationsphase braucht, sondern auch die Haare. Spezielle Detox-Shampoos sollen hier helfen. Wer das Thema ernst nimmt, sollte darauf achten, dass das Detox-Shampoo frei von Duftstoffen und künstlichen Aromen ist. Als Alternative gibt es Hausmittel: Eier, Apfelessig, Backpulver und Olivenöl stehen ebenfalls im Ruf, die Haare zu entgiften.
Wissenschaftlich erwiesen?
Das Prinzip der Entgiftung oder Entschlackung wird der Alternativmedizin zugeordnet. Kritische Stimmen halten die Idee des Detox für wissenschaftlich nicht belegbar. Die Schulmedizin zweifelt zwar ebenso wie die Detox-Community nicht an der Tatsache, dass der Körper mit der Nahrung Giftstoffe aufnimmt, geht aber davon aus, dass ein gesunder Körper dank der eigenen Reinigungsorgane die Entgiftung autonom vornimmt. Fest steht: Der Detox-Ansatz, bewusst frische, vitamin- und nährstoffreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen und auf problematische Ernährung und Lebensweise zu verzichten ist in jedem Fall gesund. Am gesündesten aber sicher, wenn man dies auch auf lange Sicht praktiziert - in Verbindung mit Sport.
Detox-Partys: Spaß ohne Kater
Rauschende Party-Nächte ohne Rausch: Auf Detox-Partys ist Alkohol verpönt. Nüchern betrachtet eine gute Idee, die man spätestens dann zu schätzen weiß, wenn man am nächsten Morgen ohne Kopfweh aufwacht und sich noch an alle Details der Ereignisse erinnern kann. Ebenfalls verpönt sind flüssige Zuckerbomben wie Cola. Stattdessen sind gesunde Getränke wie Smoothies aus Obst und Gemüse angesagt.
Digital Detox
Seit das Internet dank Smartphones, Laptops und Tablets immer dabei ist, sind wir ständig verführt, einen kurzen Blick aufs Display zu werfen. Viel zu selten wird einem bewusst, dass sich all diese "kurzen Blicke" an einem Tag summieren zu einem großen Zeitfresser, der uns davon abhält, ganz bewusst im Hier und Jetzt der realen Welt zu sein und diese Momente achtsam zu genießen. Digital Detox nennt sich der Versuch, auch in Sachen digitale Störfaktoren zu entgiften. Wer den exzessiven Gebrauch digitaler Gadgets eindämmt, hat mehr Zeit und Muse für das "Real Life". Menschen von Auge zu Auge treffen statt Facetime, nicht nonstop für jedermann erreichbar sein, Natur statt virtuelle Welten, Bücher lesen statt Facebook-Posts - wie man die digitale Enthaltsamkeit nutzt, ist Geschmackssache.
© 1&1 Mail & Media/teleschau
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.