Berlin - Spionage-Apps erlauben fast den gesamten Zugriff auf ein überwachtes Smartphone: Mails, Nachrichten Telefonate, Standort, Fotos und Videos, die ganze Nutzung von Apps. Teilweise lassen sich damit aus der Ferne sogar Mikro und Kamera aktivieren.

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Wegen des Missbrauchspotenzials, etwa bei der illegalen Überwachung der Partnerin oder des Partners, gibt es solche auch Stalkerware genannten Apps nicht in den offiziellen Stores, sondern nur direkt bei den Anbietern. Diese sichern sich bei der Einrichtung der Anwendungen über die Nutzungsbedingungen rechtlich ab.

Spionage-Apps werden meist illegal von Stalkern eingesetzt

Sie ließen sich zusichern, dass ihre App das Smartphone entweder mit Wissen und Zustimmung der Zielperson oder im Rahmen der elterlichen Erziehung beobachtet werden soll, berichtet das Verbraucherschutzportal "Mobilsicher.de". Dies entspreche aber nur in den wenigsten Fällen der Realität, überwiegend würden solche Apps wohl illegal von Stalkern eingesetzt.

Diese könnten alles, was auf dem überwachten Telefon geschieht, per App auf dem eigenen Smartphone oder über ein Web-Portal des Spionage-App-Anbieters verfolgen. Zuerst müssten es Überwacher oder Überwacherin aber schaffen, die Stalkerware auf dem Smartphone des Menschen, den sie überwachen wollen, zu installieren.

iPhones weniger anfällig als Android-Telefone

Apple verhindere die Installation von Überwachungsprogrammen bei den neuesten Geräten vollständig, erklärt "Mobilsicher.de". Bei älteren Geräten sei sie zumindest nicht dauerhaft möglich. Trotzdem führe kein Weg vorbei an einer starken Bildschirmsperre und einer Apple-ID mit einem starken Passwort, das man nur selbst kennt. Denn wer die Apple-ID und das zugehörige Passwort hat, könne unter Umständen auf die iCloud zugreifen und Anrufprotokolle, Bilder und den Standort ausspionieren.

Bei Android ließen sich Spionage-Apps dagegen grundsätzlich installieren. Es könne aber immerhin sein, dass der integrierte Virenscanner Play Protect Alarm schlägt, weil Stalkerware mit ihren Funktionen auch die Definition eines Schadprogramms erfüllen kann. Und auch das Passwort fürs Google-Konto muss stets ein Geheimnis bleiben, weil Neugierige auch hier viele Informationen abgreifen können.

5 Tipps zum Schutz vor Stalkerware

"Mobilsicher.de" gibt diese fünf Tipps zum Schutz vor Stalkerware:

1. Das Telefon immer - auch daheim - mit einer starken Bildschirmsperre sichern. 2. Passwörter teilen ist kein Liebesbeweis - und schon gar nicht das für die Bildschirmsperre. Geheime Passwörter des Partners oder der Partnerin zu akzeptieren, ist ein Zeichen von Respekt. 3. Vorsicht bei Smartphones, die man überreicht oder geschenkt bekommt. Vielleicht ist schon eine Spionage-App installiert worden. Es gibt sogar Anbieter, die komplett mit Stalkerware vorkonfigurierte Geräte zum Kauf anbieten. 4. Im Verdachtsfall bei Android-Geräten prüfen, ob Play Protect aktiv ist: Dazu im Play-Store das Menü öffnen über das Account-Icon oben rechts und "Play Protect" auswählen. Ist er deaktiviert, den Virenscanner aktivieren und einen Scan starten. 5. Vorsicht Hintertür: Sowohl übers Google-Konto als auch über Apples iCloud lassen sich zahlreiche Informationen abgreifen. Deshalb auch hier die Zugangstdaten schützen und niemals weitergeben.  © Deutsche Presse-Agentur

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