Leipzig (dpa/tmn) - Hunde stehen Bären nahe oder Erdmännchen den Schleichkatzen. Wer hätte das gedacht? Solche Verwandtschaftsbeziehungen der weltweit vorkommenden Arten können auf einer neuen interaktiven Karte ergründet werden.
Die Beispiele sind nur ein klitzekleiner Ausschnitt dessen, was Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung im Rahmen ihres Projekts Lifegate zusammengetragen haben.
Die digitale Karte umfasst den Angaben zufolge alle 2,6 Millionen bekannten Arten des Planeten Erde und zeigt "die ganze Vielfalt des Lebens in Tausenden Fotos".
Mit dem Schieberegler entlang der Rangstufen
Die Karte ist keine geografische, sondern eine sogenannte taxonomische. Sie zeigt nicht Verbreitungsgebiete, sondern die nächsten Verwandten einer Art. Dazu bedient man einen Schieberegler entlang der biologischen Rangstufen Art, Gattung, Familie, Ordnung, Klasse, Stamm und Domäne. Damit kann in die Karte herein- und wieder herausgezoomt werden.
In ein Suchfeld lassen sich Tier-, Pflanzen- oder Pilznamen eingegeben. Beispielsweise kann man so herausfinden, dass Pferde eng mit Schuppentieren oder Tapiren verwandt sind oder der Mensch dem Gemeinen Schimpansen und dem Bonobo am nächsten ist.
Ergebnis jahrelanger Arbeit
Seit 2008 arbeiten die Wissenschaftler an ihrer Weltkarte der Artenvielfalt. Sie stützen sich dabei auf Stammbäume der Natur, die Biologen in sogenannten Phylogenien beschreiben.
Bislang haben rund 6000 Menschen aus aller Welt für das nicht kommerzielle Projekt Tierfotos zu Verfügung gestellt, von manchen Arten fehlen aber noch Aufnahmen. Wer mag, kann das Projekt mit Bildern unterstützen.
Künftig sollen von jeder Art verschiedene Ansichten gewählt werden können, etwa auch Detailaufnahmen oder Fußabdrücke.
© dpa-infocom, dpa:220819-99-447703/3 © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.