Im Internet und in Sozialen Medien macht Jugendlichen vor allem Cybermobbing zu schaffen. 80 Prozent aller Anfragen bei der bundesweiten Selbsthilfe-Plattform juuuport betreffen Mobbingfälle, sagte Jugendschutzexpertin Sabine Mosler in Hannover anlässlich des Safer Internet Days.
Monatlich suchten 7.000 bis 10.000 junge Menschen bei der Plattform Rat. Bis ein Mobbingopfer Hilfe suche, könnten Wochen oder Monate vergehen. Mögliche Folgen seien Kopf- oder Bauchschmerzen sowie Nervosität. Aber auch ein Leistungsabfall in der Schule, Rückzugswünsche und Selbstmordabsichten zählten dazu.
Wichtig sei, dass Eltern und Lehrer jungen Menschen bei Problemen mit Sozialen Medien Unterstützung böten und nicht mit Vorwürfen und Verboten reagierten, sagte Mosler. Ein Handy- oder Internetverbot sei nicht der richtige Weg, ebenso wenig wie eine vorsorgliche Abschottung vom Internet. Auch die Schulen müssten der Problematik mehr Aufmerksamkeit widmen, meinte Mosler, die die Vorsitzende des von mehreren Landesmedienanstalten getragenen Hilfsangebotes ist. Bei schlimmen Fällen müsse auch die Polizei eingeschaltet werden, auch im Netz sei nicht alles erlaubt.
Ein weiteres Problem junger Leute sind Abzocke und Missbrauch von Daten. Unter anderem geht es um Datenklau bei WhatsApp-Nachrichten, Abzocke bei vermeintlich kostenlosen Online-Spielen, dem Einsatz von Freunden in Facebook-Werbeanzeigen oder den Klau von Profilen. "Kinder und Jugendliche brauchen heute nicht mehr das Portemonnaie der Eltern, weil viele Online-Spiele und Apps scheinbar kostenlos sind", erklärte der Direktor der niedersächsischen Landesmedienanstalt, Andreas Fischer. "Allerdings zahlen sie im Netz oft unwissentlich mit einer ganz anderen Währung: den persönlichen Daten." Die Rechnung folge in Form von personalisierter Werbung oder Spam-Mails, die zu immer neuen Angeboten verführten. © dpa
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