Erstmals versteigert ein bekanntes Auktionshaus ein Bild, das ein Roboter gemalt hat. Das Motiv der KI ist eine Anspielung auf einen Wegbereiter der Computertechnologie.

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Ai-Da heißt die Künstlerin, deren Bild gerade für Aufsehen in der Kunstszene sorgt. Ai-Da ist nämlich kein Mensch, sondern eine 2019 an der Universität Oxford entwickelten "ultrarealistischen humanoiden Roboterkünstlerin". Ihr Bild wird derzeit im renommierten Auktionshaus Sotheby's versteigert.

Sotheby's London
Das Bild wird auf einen Wert von bis zu 150.000 Pfund geschätzt. © dpa / Ai-Da Robot Studio/PA Media/dpa

Den Wert des Gemäldes schätzt das Auktionshaus auf 100.000 bis 150.000 Pfund, das sind etwa 120.000 bis 180.000 Euro. Das "AI God" (KI-Gott) getaufte Bild ist Teil einer tagelangen Versteigerung, die heute beginnt und bis zum 29. Oktober läuft.

Das Turing-Bild wurde erstmals im Mai 2024 bei den Vereinten Nationen ausgestellt. Mit der Auktion will Sotheby's nach eigenen Angaben die Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie erkunden und digitale Kunstformen präsentieren, die verschiedene Bewegungen innerhalb der zeitgenössischen digitalen Kunstlandschaft widerspiegeln. Damit würden bahnbrechende Künstlerinnen gewürdigt, die eine Rolle bei der Entwicklung der digitalen Kunst gespielt haben.

Roboter-Bild: Hommage an Computerpionier

Das Porträt der AI-Künstlerin ist übrigens durchaus durchdacht: Zu sehen ist darauf der britische Wissenschaftler Alan Turing. Dieser lebte von 1912 bis 1954 und gilt als Vater der modernen Computerwissenschaft.

"Mit meinem Kunstwerk von Alan Turing würdige ich seine Errungenschaften und Beiträge zur Entwicklung der Computertechnik und der Künstlichen Intelligenz", so der Roboter, der dank eines KI-Sprachmodells auch reden kann. "Mein Kunstwerk steht im Einklang mit dem Ethos der Vereinten Nationen, KI verantwortungsvoll einzusetzen – etwas, das auch Alan Turing befürwortete."

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Es ist nicht das erste Bild, das Ai-Da gemalt hat. So hat der Roboter, der als Frau gekleidet und nach der britischen Mathematikerin Ada Lovelace benannt ist, in der Vergangenheit unter anderem Queen Elizabeth II. porträtiert. Dazu nutzt die Maschine Kameras in ihren Augen und ihr Computergedächtnis, bevor dann verschiedene Algorithmen einsetzen. (dpa/bearbeitet von tar)

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