Meerbusch (dpa-infocom) - Der Onlineversender Amazon ist unter anderem deshalb so erfolgreich, weil es im Onlineshop Millionen von Kundenbewertungen und Erfahrungsberichten gibt. Diese Reviews helfen dem Nutzer im größten Versandhaus der Welt oft bei der Kaufentscheidung.
Doch kann man den Reviews immer trauen? Es gibt nicht nur gekaufte Bewertungen, sondern schlicht auch gefälschte Kundenmeinungen, die ein Produkt besser dastehen lassen als es ist. Welche Bewertungen sind echt, welche nicht? Bei dieser Einschätzung möchte ReviewMetahelfen. Der englischsprachige Onlinedienst analysiert die Bewertungen zu einem Artikel auf Amazon und gibt eine Einschätzung ab, wie glaubwürdig die Reviews sind. Unterstützt werden neben Amazon Deutschland auch die Online-Filialen in den USA, Großbritannien, Australien, Frankreich, Kanada und Italien.
ReviewMeta bewertet dabei verschiedene Eigenschaften einer Bewertung: Hat der Verfasser schon mal eine Review verfasst? Hat er den Artikel tatsächlich bei Amazon gekauft (verifizierter Käufer)? Gibt es viele Bewertungen, die sich im Stil und Aufbau gleichen? Ein Dutzend solcher Faktoren fließt in die Analyse mit ein, aus der ein Algorithmus eine neue Punktezahl errechnet. So kann beispielsweise ein Artikel mit eigentlich 4,5 von 5 Sternen auf 2 Sterne abrutschen. Ein detaillierter Report erklärt, wie das Ergebnis zustande kommt.
Die Macher von ReviewMeta weisen jedoch explizit darauf hin, dass ihre Berechnungen keine exakte Wissenschaft darstellen. Fällt ein Produkt bei der Bewertung komplett durch, bedeutet das nicht, dass es schlecht ist. Es heißt lediglich, dass seine Bewertungen im großen Stil von dem abweichen, was ReviewMeta als "natürlich auftretende Bewertungen" bezeichnet. Natürlich auftretenden Bewertungen kommen von Nutzern eines Produkts, die ehrlich und ohne Hintergedanken ihre Meinung kundtun. Ihr einziges Ziel ist es, anderen Nutzern bei der Entscheidung zu helfen. Diese zugegebenermaßen idealisierte Vorstellung einer Bewertung bildet die Grundlage der Berechnungen durch ReviewMeta.
Nutzer von ReviewMeta dürfen die Ergebnisse einer Analyse also nicht als hundertprozentig korrekt ansehen. Eine absolut exakte Kalkulation sei einfach nicht möglich, heißt es von den Verantwortlichen. Stattdessen soll man den Service einfach als Unterstützung nutzen, um eine Kaufentscheidung besser fällen zu können - und dabei außerdem den gesunden Menschenverstand einschalten. © dpa
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