Eine aktuelle Studie des McKinsey Global Institute schreckt auf: Bis 2050 könnte die Hälfte aller Arbeitsplätze der Automatisierung zum Opfer fallen. Die zahlenmäßig meisten davon finden sich in China und Indien. Über 600 Millionen betroffene Jobs hat McKinsey hier identifiziert.
"Es ist die beste Zeit in der Geschichte - und auch die gruseligste." Ian Goldin, Professor an der Oxford Universität sieht die Möglichkeiten der Digitalisierung und Automatisierung zwiespältig. Auf der Digital-Konferenz DLD in München blickt er auf eine Entwicklung, die seiner Meinung nach auch nicht mit bisherigen Veränderungsprozessen - beispielsweise der industriellen Revolution vergleichbar ist. Im Gegensatz dazu finde die aktuelle Veränderung viel rasanter und global statt: "Wir können Armut besiegen, wir können viele Krankheiten besiegen - aber wir können auch uns gegenseitig und den Planeten töten."
Telekom-Chef Timotheus Höttges stellt einen Zusammenhang her zwischen den schnellen Veränderungen und politischen Umwälzungen wie den Brexit und die jüngste US-Wahl. "Die Menschen fürchten, zurückgelassen zu werden. Und dann wählen sie mit den Füßen." Politiker und Unternehmer müssten eine Diskussion rund um dieses Thema treiben, um Antworten für die vielen offenen Fragen zu finden.
Auch Goldin drängt auf Veränderungen. Dabei gehe es weniger um die reine Anzahl an Arbeitsplätzen: "Meine Sorge ist nicht in erster Linie, dass es keine Jobs mehr gibt. Es sind die Qualität, fehlende Aufstiegsmöglichkeiten, das fehlende soziales Netz! Wir werden weiterhin gute Jobs haben - aber auch eine Masse an schlechten Jobs." (thr)
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