Barcelona (dpa) - Ein neues Handy mit klassischer Tastatur soll der Marke Blackberry helfen, wieder Fuß im hart umkämpften Smartphone-Geschäft zu fassen. Das Modell "KEYone" ist das erste neue Gerät, seit Blackberry Entwicklung und Produktion der Telefone komplett in die Hand der Firma TCL gelegt hat.
Es läuft wie die anderen jüngsten Blackberrys mit Googles Android und nicht mehr mit dem hauseigenen Betriebssystem. Dank zusätzlicher Software sei das "KEYone" aber "das sicherste Android-Telefon auf dem Markt", sagte TCL-Chef Nicolas Zibell am Rande der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress (27. Februar bis 2. März) in Barcelona. TCL war bisher unter anderem als Hersteller von Smartphones unter der Marke Alcatel bekannt. Die Blackberrys sind für die Chinesen eine Chance, neue Marktsegmente zu erschließen.
Blackberry steuere weiterhin unter anderem Sicherheits-Anwendungen zu den Geräten bei, sagte der zuständige Manager des kanadischen Smartphone-Pioniers, Alex Thurber. Zu den neuen Funktionen gehört, dass jede Taste zum Direktstart einer App genutzt werden kann, zum Beispiel "F" für Facebook. Die Tastatur ist zudem wie schon bei anderen jüngsten Blackberry-Modellen berührungsempfindlich und kann zum Beispiel zum Umblättern per Wischen benutzt werden.
Nach Angaben von Blackberry-Manager Thurber erfasst die Oberfläche der Tastatur auch Touch-Gesten und lässt sich für diverse Schnellzugriffe programmieren. Die Leertaste dient gleichzeitig als Fingerabdrucksensor. Im Inneren steckt Qualcomms Snapdragon 625 mit zwei Gigahertz Taktfrequenz, 32 Gigabyte (GB) Festspeicher, 3 GB Arbeitsspeicher und ein 3505 Milliamperestunden fassender Akku. Er soll schon nach knapp 36 Minuten zu 50 Prozent geladen sein.
Als Hauptkamera ist Sonys Sensor IMX378 mit 12 Megapixeln (MP) eingebaut, oberhalb des Displays sitzt eine 8-MP-Kamera. Das 4,5 Zoll messende Display hat eine Auflösung von 1620 zu 1080 Pixeln. Als Betriebssystem kommt Android 7.1 mit Blackberrys DTEK-Sicherheitssoftware zum Einsatz.
Blackberry hatte die Anfangszeit des Smartphone-Geschäfts stark mitgeprägt, war jedoch mit dem Vormarsch der Touchscreen-Telefone weit zurückgefallen. Firmenchef John Chen richtete Blackberry auf Software und Dienstleistungen für Unternehmen aus und gab die Entwicklung eigener Smartphones auf, nachdem es nicht gelungen war, den Bereich aus den roten Zahlen zu bringen.
Das "KEYone" solle nun ein Comeback auch bei den Geräten einleiten, betonte Zibell. Allerdings gehen TCL und Blackberry das Risiko ein, ein Modell mit eher durchschnittlichen technischen Daten im Vergleich zu anderen Android-Telefonen zu einem Premium-Preis von 599 Euro auf den Markt zu bringen. Als Starttermin wurde der April angekündigt. © dpa
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